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Vielleicht sogar richtig – aber trotzdem sinnlos
Von Wiley-VCH zur Verfügung gestellt
Schlecht definierte theoretische Konzepte – insbesondere die chemische Bindung betreffend – vergiften wissenschaftliche Debatten. Mehrdeutigkeiten und logische Zirkelschlüsse münden in Auseinandersetzungen, die zwar Substanz vermissen lassen, dafür aber um so heftiger ausgetragen werden.
Jörg Grunenberg
Kann es sein, dass eine erfolgreiche Naturwissenschaft wie die Chemie von Begriffsverwirrungen geprägt ist? Auf den ersten Blick ist dies schwer vorstellbar. Auffällig ist aber, dass seit kurzem gehäuft endlose Diskussionen über scheinbar triviale Fragen in der Literatur auftauchen: Ist die CH…O-Wasserstoffbrücke attraktiv oder repulsiv?1) Gibt es eine Kohlenstoff-Kohlenstoff-Vierfachbindung2) oder eine Bor-Bor-Dreifachbindung?3) Ein Großteil der Publikationen zu diesen Fragen ist von Definitionsproblemen geplagt. Und genau diese Definitionsprobleme führen zu heftigen Scheindebatten.
Begriffliche Irrtümer
Konzepte wie „Aromatizität“ oder „Molekülspannung“ tauchen schon früh in der chemischen Literatur auf.4,5) Die Vielfalt der möglichen Molekülstrukturen und der resultierenden Moleküleigenschaften scheint eine
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