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<p><b>Röntgenlaser im Film</b> | Ein Videoclip auf Youtube zeigt den Strahl des Röntgenlasers European XFEL, sichtbar gemacht durch röntgeninduzierte Luftfluoreszenz. Dabei leuchten die Stickstoffmoleküle, die mit der Strahlung wechselwirken. Die internationale Forschungsanlage European XFEL in Hamburg liefert bis zu 27 000 Röntgenblitze pro Sekunde. Wissenschaftler beobachten damit chemische Reaktionen, bilden Strukturdetails von Viren ab oder untersuchen die molekulare Zusammensetzung in Zellen.</p><p><a href="https://youtu.be/jXqiMFGq0c" target="_blank">youtu.be/jXqiMFGq0c</a></p><p><a href="https://xfel.eu" target="_blank">xfel.eu</a></p><p><b>Quantencomputer in Niedersachsen</b> | Die TU Braunschweig, die Universität Hannover und die Physikalisch-Technische Bundesanstalt in Braunschweig entwickeln gemeinsam einen Quantencomputer. Das Land Niedersachsen und die Volkswagenstiftung finanzieren das Projekt mit 25 Mio. Euro.</p><p><a href="https://www.quantummetrology.de" target="_blank">www.quantummetrology.de</a></p><p><b>Fernstudium mit Experimenten</b> | Die Universität Jena macht ihren internationalen Masterstudiengang Photonics in den nächsten Jahren online studierbar. Mit Virtual Reality sollen Studierende Experimente und Untersuchungen im Labor aus der Ferne durchführen können. Die Abbe School of Photonics der Universität Jena bezeichnet die Möglichkeit, Forschungsinfrastrukturen per Fernsteuerung bedienen zu können, als ein langfristiges Ziel. Zudem sollen Studierende je nach Lebenssituation zwischen Präsenz- und Online-Lehre wechseln können, und Reisebeschränkungen das Studium nicht mehr in dem Maße behindern. Der Deutsche Akademische Austauschdienst fördert den Umbau des Studiengangs mit 400 000 Euro.</p><p><a href="https://www.asp.uni-jena.de" target="_blank">www.asp.uni-jena.de</a></p><p><i>FZ</i></p>

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Röntgenlaser im Film | Ein Videoclip auf Youtube zeigt den Strahl des Röntgenlasers European XFEL, sichtbar gemacht durch röntgeninduzierte Luftfluoreszenz. Dabei leuchten die Stickstoffmoleküle, die mit der Strahlung wechselwirken. Die internationale Forschungsanlage European XFEL in Hamburg lie...

<p>Aus „Electrochemistry“ wurde in diesem Jahr „Electrochemistry Undercover“, eine aufgrund der Covid-19-Pandemie vollständig digitalisierte Konferenz. Wie eine Postersession dabei funktionieren könnte, haben Mitarbeitende des Meet-Batterieforschungszentrums in Münster überlegt und umgesetzt. Ihre Erfahrungen liefern Ideen für den wissenschaftlichen Austausch auf Distanz.</p>
<p>Doktorandinnen und Doktoranden müssen die Möglichkeit bekommen, ihre Ergebnisse in regelmäßigen Abständen vorzustellen“, sagt Christina Roth, Professorin für Elektrochemie an der Universität Bayreuth. Damit nennt sie einen der Gründe, warum sich in der GDCh-Fachgruppe Elektrochemie Widerstand dagegen regte, die Tagung „Electrochemistry“ Ende September komplett abzusagen. Wegen der Covid-19-Pandemie war eine Tagung mit fast 400 Teilnehmenden gleichzeitig in einem Gebäude aber nicht zu verantworten. Deshalb suchten die Organisatoren, so berichtet Roth, „eine Lösung, die eine Veranstaltung unter Berücksichtigung des aktuellen Infektionsgeschehens erlaubt.“ Diese musste sich schnell realisieren lassen.</p><h2>Von analog zu digital</h2><p>Mit zwei Monaten, um ein neues Konzept für die Onlinekonferenz auszuarbeiten und umzusetzen, war die Zeit knapp bemessen. Eine besondere Herausforderung war es, eine Postersession zu integrieren. Die Lösung sollte eine Posterwebseite sein. Verantwortlich dafür war Karin Kleiner, die am Meet-Batterieforschungszentrum der Universität Münster eine Nachwuchsforschergruppe leitet. Ihr Ziel: Die Posterseite sollte die grundlegenden Merkmale einer herkömmlichen Postersession enthalten. „Wir wollten in jedem Fall Posterpreise vergeben“, sagt Kleiner. Mit dabei: ein Team aus Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Instituts.</p><p>Im ersten Schritt entschied sich das Team für Wordpress als OpenSource-System, mit dem die Webseite gestaltet wurde. Das Programm ist benutzerfreundlich und bietet gleichzeitig ausreichend Gestaltungsspielraum. Kenntnisse einer Programmiersprache sind dabei nicht erforderlich.</p><p>Jedes Teammitglied war für eine Unterseite der Poster-Homepage zuständig. Neben der Startseite entwickelten sie die jeweiligen Posterseiten, eine „About us“-Seite, eine Kontakt- und Feedback- sowie eine Datenschutzseite. Die Startseite enthielt Links auf die Unterseiten. Jedem Poster ordneten die Verantwortlichen Kategorien und Schlagwörter zu, damit die Nutzer sie über die Schnellsuchfunktion auf der Startseite nach Themen filtern konnten.</p><h2>Posterseiten für Computerbildschirme</h2><p>Die jeweilige Posterseite enthielt den Titel des Posterbeitrags, Informationen zu den Autoren, das Poster selbst und eine Zusammenfassung. Zu jeder Posterseite gehörte ein Kommentarfeld, das Kommentare sofort anzeigte. Die Besucher konnten ihre Kommentare sowohl anonym als auch mit Klarnamen abgeben, wobei die meisten ihre Klarnamen verwendet haben. Unsachliche Kommentare waren nicht dabei.</p><p>Das Team begann drei Wochen vor der Konferenz damit, die Posterseiten aufzubauen und die Abstracts hochzuladen (Foto). „Allerdings lief die Frist für die Postereinreichung erst am Freitag vor der Konferenz ab, sodass das Posterteam am Wochenende vor der Konferenz sämtliche Poster hochladen musste“, erinnert sich Kleiner.</p><figure><img src="https://media.graphcms.com/gxevj6UQ86ABLs526QoK"><figcaption><label>Abb. 1: </label>Bixian Ying aus dem Posterteam lädt Posterseiten hoch und prüft sie am Bildschirm. Foto: Kristina Kösters</figcaption></figure>
<p>Das Format der Poster stellte sich als Problem heraus: Viele wurden im Hochformat eingereicht, Querformat wäre auf einem Computerbildschirm aber die übersichtlichere Wahl gewesen. Auch Wordpress zeigte seine Tücken: Da es keine PDF-Dateien akzeptiert, musste das Team jedes Poster zunächst in eine Bilddatei konvertieren. Teilweise verschlechterte sich dadurch die Auflösung, was sich beim Zoomen auf Abbildungen bemerkbar machte.</p><h2>Digitalen Austausch verbessern</h2><p>Die Erfahrungen der Posterautoren nach der Tagung reichten von „sehr hilfreiche Diskussion“ bis zu „bei meinem Poster gab es keine Kommentare“ (Abbildung). Sinnvoll ist es deshalb, bei Onlineveranstaltungen die Diskussion unter den Teilnehmenden anzuregen. Eine Möglichkeit dafür wäre beispielsweise, dass jeder Posterpreisgewinner eine Frage nennt, die er oder sie besonders spannend fand. Unter den Genannten könnte dann ein Preis für die beste Frage vergeben werden.</p><figure><img src="https://media.graphcms.com/WCCPT0uJSrO0RJjHOFnd"><figcaption><label>Abb. 2: </label>Kommentare der Postersession-Besucher: Was lief gut, was lief schlecht?</figcaption></figure>
<p>Zudem könnten Autorinnen und Autoren bei jedem neuen Kommentar eine automatische Benachrichtigung erhalten. Damit könnten sie Fragen zeitnah beantworten.</p><p>Alternativ könnte es zu jedem Poster einen virtuellen Meetingraum geben, in dem Autoren zu einer bestimmten Zeit Fragen beantworten oder mit Lesern diskutieren. Darüber hinaus könnten sie ihre Poster in virtuellen Sessions präsentieren. So würde der Austausch direkter und persönlicher als bei einer statischen Posterseite. Virtuelle Meetingräume bieten noch weitere Möglichkeiten: Dort ließe sich über ein vorgegebenes Thema diskutieren – zum Beispiel über ein bestimmtes Poster. Die Posterautoren könnten Zweierteams bilden und das Poster des jeweils anderen den Besuchern des Meetingraums in einer Art Elevator-Pitch vorstellen. Dies überträgt den Netzwerkgedanke auf digitale Formate.</p><h2>Internationales Interesse</h2><p>Teilnehmer bei Onlineformaten vermissen oft das Netzwerken: Der persönliche Austausch und das soziale Programm, etwa ein Konferenzdinner, waren nicht in gewohnter Weise möglich. Dennoch bieten Onlinekonferenzen Vorteile, etwa geringere Kosten für die Teilnehmer und geringere Umweltbelastung. Sie sind außerdem für ein Publikum weltweit zugänglich. So gab es bei der „Electrochemistry Undercover“ Teilnehmer aus den USA und Asien – bei einer nationalen Konferenz durchaus eine Besonderheit. Insgesamt beteiligten sich 380 Personen, das waren ähnlich viele Teilnehmer wie bei der „Electrochemistry“ der vergangenen Jahre, und das ohne Werbung, denn die war aufgrund des kurzfristigen Entschlusses, die Konferenz online stattfinden zu lassen, nicht mehr möglich.</p><p>Auch wenn der Wunsch nach Face-to-Face-Konferenzen groß ist, wird die Bedeutung und Zahl von Onlinekonferenzen zunehmen – auch nach der Pandemie.</p><h2>Die Autoren</h2><p>Diesen Beitrag haben Stefan van Wickeren, Kristina Kösters (Fotos), Zhimin Zhou und Bixian Ying verfasst. Van Wickeren, Jahrgang 1994, promoviert seit dem Jahr 2020 am Meet-Batterieforschungszentrum der Universität Münster. Er beschäftigt sich mit den katalytischen Effekten der Übergangsmetallauflösung auf Elektrolyten von Lithiumionenbatterien. Kösters, Jahrgang 1994, promoviert seit dem Jahr 2018 am Meet-Batterieforschungszentrum. Sie untersucht Abbauprodukte von Lithiumionenbatterieelektrolyten mit HPLC. Zhou promoviert seit dem Jahr 2019 am Meet, Ying seit dem letzten Jahr.</p><div><img src="https://media.graphcms.com/Nh7au8mRS9Oia8LcD8Sf">

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