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§ Die „Korrespondenz“ veröffentlicht Briefe an die Redaktion. Gedruckt und online steht sie allen Lesern der Nachrichten aus der Chemie offen. Bitte senden Sie Ihre Zuschrift mit einem Umfang von maximal 1500 Zeichen als E-Mail an: <a href="mailto:nachrichten@gdch.de">nachrichten@gdch.de</a>. Die Redaktion behält sich Kürzungen vor.<h2>Ein Molekül macht noch keine Verbindung</h2>Im Beitrag zu den Ig-Nobelpreisen im Aprilheft [Nachr. Chem. 2022, 70(4), 27] wird berichtet, dass Forscher die Luft in einem Kino während einer Filmvorführung untersuchten und dabei das Augenmerk auf „mehr als 100 flüchtige organische Moleküle“ legten. Außerdem fand man, dass „die ausgestoßenen Moleküle je nach Art der Filmszene“ variierten. Hier wird eine um sich greifende Unsitte schön illustriert, nämlich die Nutzung des Begriffs „Molekül“ für „Verbindung“. Das sind allerdings verschiedene Begriffe und sie sollten nicht als Synonyme benutzt werden. Es ist einfach unsinnig von „flüchtigen organischen Molekülen“ zu sprechen – flüchtig ist eine Verbindung, wenn ihr Dampfdruck ausreichend hoch ist, aber ein Molekül hat keinen Dampfdruck.Besonders in US-amerikanischen Zeitschriften scheint diese Ausdrucksweise um sich zu greifen. So kann man lesen von einem „starch molecule, which recrystallizes and hardens over time“ – ein Molekül kristallisiert kaum. „Two simple molecules can react to form most of the intermediates in … the Krebs cycle“ – sie würden vielleicht eins der Intermediate bilden aber nicht die meisten. „Rosemarie Riedl synthesized an antibacterial molecule“ – ein einziges Molekül dürfte nicht reichen um herauszufinden, ob die entsprechende Verbindung antibakterielle Eigenschaften hat.Leider taucht der Missbrauch auch in dieser Zeitschrift auf: „Manche Moleküle wirken insektizid“, „So sollen die Moleküle in der Sammlung möglichst lange erhalten bleiben“, „die biologische Wirkung eines Moleküls“ sind solche Beispiele. Ich vermute, diese Ausdrucksweise hat als Laborjargon angefangen und wurde dann gedankenlos verallgemeinert. Das Gefühl für die Präzision der wissenschaftlichen Sprache darf allerdings nicht nachlassen, denn dann verlieren wir die Möglichkeit, uns klar und eindeutig auszudrücken.Jan Andersson, Münster<h2>Die Fluoreszenz der Zucchini</h2>Ich habe – neugierig geworden durch den Beitrag „Warum Gras nicht rot leuchtet“ [Nachr. Chem. 2022, 70(4), 18] – die Grashalme meines Gartens mit Schwarzlicht angestrahlt und dabei sehr wohl ein rotes Fluoreszenzlicht sehen können. Die Überschrift des Artikels stimmt also schon mal nicht.Ich habe als nächstes alle Blätter und Nadeln meines Gartens angestrahlt, soweit diese in dieser Jahreszeit schon vorhanden waren. Ergebnis: Alle fluoreszieren! Es hat nicht viel Rechercheaufwand erfordert, um herauszufinden, dass dieser Effekt völlig normal ist und als eine Art Verlustleistung der Photosynthese beschrieben wird, der im übrigen sogar zur zerstörungsfreien Diagnose des pflanzlichen Gesundheitszustands verwendet wird. Es stimmt also überhaupt nicht, dass nur Zucchini fluoreszieren.Ich habe mich ferner über die vom Autor empfohlenen schief-schrägen Bestrahlungsrichtungen gewundert – und mich bei eigenem Tätigwerden lieber an das gehalten, was auch Spektrometer machen: Im Durchlicht, also bei Bestrahlung von hinten ist die Lösung grün, bei Bestrahlung von der Seite, also rechtwinklig zur Betrachtungsrichtung ist sie rot. Ich halte die Effekte so auch für didaktisch besser erklärbar.Das Quenchen durch Versetzen des Alkoholextrakts mit Wasser führt keineswegs zum völligen Ausbleiben der Fluoreszenz, sondern sie wird nur deutlich schwächer. Um diese Beobachtung von einem reinen Verdünnungseffekt abzugrenzen, kann man zwei gleiche Aliquots der Chlorophyllösung zum einen mit Wasser, zum anderen mit Ethanol versetzen und die Fluoreszenzintensitäten vergleichen.Es ist ansonsten zu schnellschüssig, zu behaupten: „Die Wassermolekuele nehmen alle Energie auf, sie führen also Energie aus dem ersten Singulettzustand ab, so dass Fluoreszenz gar nicht erst aufkommen kann.“Vielmehr aggregieren die Chlorophyllmoleküle in der wässriger werdenden Lösung und quenchen sich dann gegenseitig. Man kann das zeigen, indem man etwas Spülmittel in die Lösung gibt, welches durch Zerstörung der Aggregate die Fluoreszenz wieder verstärkt.Thomas Lehmann, BerlinAntwort des Autors: Fakt ist: Beleuchtet man eine Wiese mit weißem Licht, ist keine rote Fluoreszenz zu erkennen (jedenfalls nicht mit bloßem Auge). Beleuchtet man eine aus Gras gewonnene Chlorophyll-Lösung mit weißem Licht, ist eine rote Fluoreszenz deutlich sichtbar. Fakt ist: Beleuchtet man eine Wiese mit blauem Licht, ist keine rote Fluoreszenz zu erkennen (jedenfalls nicht mit bloßem Auge). Beleuchtet man eine aus Gras gewonnene Chlorophyll-Lösung mit blauem Licht, ist eine rote Fluoreszenz deutlich sichtbar. Das sind die Phänomene. Nun könnte man sie theoretisch-rechnerisch und mit universitären Mitteln aufklären. Kaum eine Schule oder ein Laie wird jedoch ein Spektrometer und das Knowhow dazu besitzen. Deshalb geht es vor allem um das phänomenologische Experiment, das zu Hause oder in der Schule leicht durchführbar ist. Der Beitragstitel ist sicher verkürzt oder ungenau – Vollständigkeit ist aber kein Anspruch an einen Titel. Die Komplexität des Zusammenspiels zwischen Chlorophyll, den Lichtsammelkomplexen und weiterer Photosysteme wird im Beitrag erwähnt und hervorgehoben. Die Verlustleistung des Lichts wird beschrieben, wenn auch nicht rechnerisch oder spektrometrisch ermittelt. Das Durchleuchten der Reagenzgläser von unten steht in keinem Widerspruch zu einer Messung in einem Spektrometer. Das Bestrahlen „von der Seite“ oder „schräg von der Seite“ soll lediglich ausdrücken, dass man auch diesseits und jenseits eines 90°-Winkels die rote Fluoreszenz erzeugen kann. Im Beitrag wird keineswegs behauptet, dass nur Zucchinis die rote Fluoreszenz bei Beleuchtung mit UV-Licht zeigen. Als weiteres Beispiel wird der Feldsalat genannt, wozu im Zusatzmaterial auch Fotos zu sehen sind. Andere Salatblätter und Gurken zeigen im UV-Licht ebenfalls die rote Fluoreszenz. Die spektakulärste Fluoreszenz hat aber eine aufgeschnittene Zucchini gezeigt. Fakt ist: Beleuchtet man grüne Blätter, Gras, Nadeln, Gurken, Zucchinis oder Salatblätter mit weißem Licht, ist keine rote Fluoreszenz mit bloßem Auge erkennbar. Mit UV-Licht ist die rote Fluoreszenz bei Gurken, Zucchinis und Salatblättern deutlich zu sehen. Wenn ich in Gärten und Parks mit einer UV-Lampe nachts herum leuchte, dann kann ich nicht bestätigen, dass alles rot fluoresziert. Es gibt deutliche Unterschiede. Während unter anderem Salatblätter, Gurken, Zucchinis intensiv rot leuchten, zeigen beispielsweise Tulpenblätter, Gräser und Nadelbäume nur eine schwach-rote Fluoreszenz. Bei einer beleuchteten Efeu-, (jungen) Kirschlorbeer-, Salbei- oder Ilexblattoberseite ist mit bloßem Auge so gut wie keine rote Fluoreszenz erkennbar. Das liegt vermutlich an der Beschaffenheit und dem Aufbau der Blätter. Dass die Fluoreszenz von Chlorophyll zur Untersuchung von Pflanzen genutzt wird, ist mir durchaus bekannt. Allerdings erwähnen lediglich die drei letzten Sätze meines Beitrags das Beleuchten mit einer UV-Lampe. In meinem Beitrag geht es aber vor allem um das Beleuchten mit weißem Licht und die (für unser Auge) nicht erkennbare rote Fluoreszenz. Leser Thomas Lehmann hat Recht; der Quenching-Effekt beruht auf der Aggregation der Chlorophyll-Moleküle in hydrophiler Wasserumgebung.1) Für diesen Hinweis bin ich dankbar; man findet aber auch folgende Erklärung: „Die von den Pigmentmolekülen reemittierte Energie wird in nunmehr hydrophiler Umgebung von den Wasser-Dipolen dissipiert.“2,3) Der Vorschlag, je gleiche Mengen (Aliquots) an Wasser bzw. Ethanol zur Chlorophyll-Lösung zu geben (mit und ohne Spülmittel) und dann die Fluoreszenzintensität via Spektrometer zu vergleichen, ist sicher sinnvoll und weiterführend, setzt aber voraus, dass ein solches Gerät vorhanden ist. Während bei Zugabe von Ethanol die rote Fluoreszenz weiterhin zu sehen ist, beobachtet man bei Zugabe von Wasser das Verschwinden der Fluoreszenz für unsere Augen. Mehr wollte nicht vermittelt werden. 1) G. S. Beddard, G.Porter, Nature 1976, 260, 366 2) M. Keil, B. P. Kremer (Hrsg.), Wenn Monster munter werden – Einfache Experimente aus der Biologie, Wiley-VCH, Weinheim 2004 3) B. P. Kremer, M. Keil (Hrsg.), Experimente aus der Biologie, VCH, Weinheim 1993<h2>Es war die Vorläuferorganisation</h2>Im Artikel „Cyklon A, Lost, Phosgen und der Chemieunterricht der NS-Zeit“ von Elisabeth Vaupel und Florian Preiß [Nachr. Chem. 2022, 70(4), 22] wird geschildert, dass die beschriebenen Lehrmittel auch in den Luftschutzkursen des Technischen Hilfswerks (THW) verwendet wurden. Gemeint war allerdings die 1919 gegründete Vorläuferorganisation des THW, die Technische Nothilfe (TN), die während des „Dritten Reichs“ zentrale Aufgaben im zivilen Luftschutz übernahm. Das THW wurde erst 1950 gegründet. Wir bitten die falsche Nomenklatur zu entschuldigen.Elisabeth Vaupel

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<h2>Sommerlektüre Was tun, um über die schreckliche, die Nachrichten-aus-der-Chemie-lose Zeit zu kommen? (Ja, Heft 9 erscheint nach der Sommerpause Ende August.) Ein paar Vorschläge: Das lesen Nachrichten-Kuratorium und -Redaktion.</h2>Chefredakteur Christian RemenyiAlles im Fluss: die Lebensadern unserer Gesellschaft – Geschichte und Zukunft der Infrastruktur. Von Dirk van Laak<div><img src="https://media.graphassets.com/RpF4qUzT680tqzM63n0g">

</div>Darum gehts: Wie es der Titel sagt: Um Geschichte und Zukunft der Infrastruktur (als theoretisches Konzept) und der Infrastrukturen, also der jeweiligen technischen Subsysteme – von den Wasserstraßen des 19. Jahrhunderts bis zu Datenautobahnen.Das gefällt mir: Erst durch das Studium der Geschichte der Infrastruktur – übrigens ein Begriff den Nato-Strategen in den 1950er Jahren popularisierten – wird klar, in welchen Abhängigkeiten sich moderne Gesellschaften befinden.Eignet sich für: Alle, die Pipelines planen, Rechenzentren errichten oder die über „Der Strom kommt aus der Steckdose“ hinaus denken wollen.S. Fischer 2018. 368 Seiten, geb. 26 Euro. ISBN 978–3–103–97352–5Eberhard Ehlers, Seniorexperten ChemieWolfszeit. Deutschland und die Deutschen 1945 – 1955. Von Harald Jähner<div><img src="https://media.graphassets.com/OD0zblb9RcOG239XUIp1">

</div>Darum gehts: Zehn Kapitel zeichnen das beginnende Wirtschaftswunder nach sowie unsere ersten Schritte in einer demokratisch verfassten Welt. Probleme der Überlebenden, der Verschleppten und der Vertriebenen werden äußerst facettenreich beschrieben.Das gefällt mir: Der brillant formulierte Text, den Abbildungen ergänzen. Vor dem Hintergrund des aktuellen Kriegsgeschehens in der Ukraine ein wichtiges Buch, wie die ersten Nachkriegsjahre bei uns aussahen.Eignet sich für jeden Leser, der mehr über diese Nachkriegsjahre wissen will, als Geschichtsbücher verraten.Rowohlt 2019. 480 Seiten, geb. 26 Euro. ISBN 978–3–737–10013–7Redakteurin Eliza LeusmannAlte Sorten. Von Ewald Arenz<div><img src="https://media.graphassets.com/nEefD9VGTufUQm6QLu9R">

</div>Darum gehts: Sally, 17, krankt an ihrer Standardumgebung, den (Vor-)Gegebenheiten, der Sinnlosigkeit vielen Tuns – sie isst nicht, denn ihre Umgebung lässt sie nichts schmecken. Ihre Eltern verfrachten sie in eine Klinik, aus der sie flieht. Während ihrer Flucht trifft sie Liss. Die ist Mitte 40 und anders als alle Erwachsenen, die Sally kennt. Es entwickelt sich eine ungewöhnliche und für beide heilsame Beziehung.Das gefällt mir: Wie Arenz mit klarer, schnörkelloser Sprache die Gedanken und Gefühle der Protagonistinnen nachvollziehbar macht.Eignet sich für Hoffnungsvolle, die ein richtiges Leben im falschen wähnen.Dumont 2020. 256 Seiten, brosch. 12 Euro. ISBN 978–3–832–16530–7Redakteurin Maren BulmahnThe Wives of Los Alamos. Von Tarashea Nesbitt<div><img src="https://media.graphassets.com/JE1kTQCPTsmCrIlIHN5t">

</div>Darum gehts: Mit den Physikern, Ingenieuren und Chemikern des Manhattan Projects kommen im Jahr 1943 auch deren Familien nach Los Alamos und gehen zwei Jahre später wieder. Über ihren Aufenthaltsort und die Arbeit ihrer Ehemänner dürfen die Frauen niemandem etwas erzählen. Die Autorin versetzt sich in deren Lage und stellt sich ihr Leben und das ihrer Kinder hinter Stacheldraht in der Wüste von New Mexico vor.Das gefällt mir: Der Roman gibt all denen eine Stimme, die in den Heldengeschichten aus dem Krieg so selten wahrgenommen werden.Eignet sich für: Leserinnen, die melancholische Texte mögen, und Leser, die sich auf die andere Seite der Wissenschaft einzulassen bereit sind.Bloomsbury 2014. 232 Seiten, brosch. zirka 12,99 Pfund. ISBN 978–1–408–84782–4Redakteurin Frauke ZbikowskiDie besten Fladenbrote der Welt. Von Lutz Geißler und Alexander Englert<div><img src="https://media.graphassets.com/13vZu5IfT6SxRgqjWSCF">

</div>Darum gehts: Das kommt dabei heraus, wenn ein Geologe und ein Chemielehrer zusammen ein Kochbuch schreiben: Rezepte für Pizza, Pita, Naan und mehr, ergänzt mit raffiniert gewürzten Soßen und Füllungen. Keine Sommerlektüre, aber auf jeden Fall etwas für den Sommer – selbstgebackenes Fladenbrot kommt bei jeder Grillparty gut an.Das gefällt mir: Die Rezepte funktionieren nicht nur einwandfrei, sie erfordern auch eine Feinwaage. (Wie sonst wiegt man 0,025 g Hefe ab, wenn ein Pizzateig dies verlangt?)Eignet sich für Chemiker, die nach Jahren im Büro das Labor vermissen und auch in der Küche eine naturwissenschaftliche Arbeitsweise schätzen.Becker Joest 2021. 301 Seiten, geb. 35 Euro. ISBN 978–3–954–53208–7Jonathan Faiz, Wiley VCHThe Shepherd’s Life – A Tale of the Lake District. Von James Rebanks<div><img src="https://media.graphassets.com/H2CUaih9QKWojBw1Yt8l">

</div>Darum gehts: The life story of a sheep farmer in England‘s Lake District. A mixture of biography, and description of traditional and modern farming life.Das gefällt mir: The Lake District is vividly depicted from the point of view of a sheep farmer: the beautiful landscapes combined with tough farm work, the importance of family and neighbours, and the preservation of tradition in a modern world. Rebanks’ personal journey is also inspiring: he left school with few qualifications and worked on the family farm. He later took evening classes and then studied at the University of Oxford before returning to continue farming in the Lake District.Eignet sich für anyone who needs a reminder about how scenic areas are underpinned by a culture shaped by generations of families, as well as how much work goes into farming the produce that we consume.Penguin 2016. 320 Seiten, brosch. 9,99 Euro. ISBN 978–0–141–97936–6Jens Hartmann, Hochschule Anhalt Köthen/Anh.Der Schneeleopard. Von Sylvain Tesson<div><img src="https://media.graphassets.com/a5sQynCCSciCfIaCxuol">

</div>Darum gehts: Zwei Männer suchen in einer tibetanischen Hochebene nach dem Schneeleoparden und der Vorstellung dessen, wie die Erde vor Beginn der Zerstörung durch den Menschen aussah. Stundenlanges Ausharren in eisigen Höhen für einen kurzen Moment der Tierbegegnung lässt Zeit für Reflexionen über die Welt, in der wir leben, unsere Mitgeschöpfe und den Verlust des naturhaft Schönen.Das gefällt mir: Tesson philosophiert in kurzen, klaren Sätzen, fast so karg wie die beschriebene Landschaft, über unser Verhältnis zu den Tieren, den Landschaften und unseren Einfluss auf diesen Planeten.Eignet sich für Menschen, die bereit sind, unser Verhältnis zur Natur neu zu denken.Rowohlt 2021. 187 Seiten, geb. 20 Euro. ISBN 978–3–498–00216–9Katharina Uebele, Vizepräsidentin GDChThe Fountainhead. Von Ayn Rand<div><img src="https://media.graphassets.com/wyrcclBQERp9I03mrQei">

</div>Darum gehts: Howard Roark ist ein junger Architekt, der sich weigert, Kompromisse mit einem architektonischen Establishment einzugehen, das keine Innovationen akzeptieren will. Der Protagonist stellt sich gegen die populären Meinungen der sozialen Gesellschaft, welche Konformität über Unabhängigkeit und Integrität stellt.Das gefällt mir: Es regt zum Nachdenken an über die Werte der Gesellschaft und den eigenen Weg, den man im Leben gehen möchte.Eignet sich für Non-Konformisten und solche, die es werden wollen.Penguin Classics 2007. 752 Seiten, brosch. 8,59 Euro. ISBN 978–0–141–18862–1Manuela Habeker, EvosciencesGlanz und Elend des Mittelalters. Von Ferdinand Seibt<div><img src="https://media.graphassets.com/wLHVWX3qRCKDwSTC9HyS">

</div>Darum gehts: Ein Sachbuch, aber eher eine Zeitreise. Man taucht in die Welt des Mittelalters ein, erlebt die Kreuzzüge der Kaiser und die Pilgerfahrten der Mönche und zieht mit den Gesellen die alten Handelsstraßen entlang.Das gefällt mir: Das Buch zeigt auf spannende Weise das Leben der kleinen Leute und der mächtigen Herren, die politischen Ereignisse und die gesellschaftlichen Umbrüche. Das Mittelalter war eine Zeit unaufhörlicher Veränderungen, und die Parallelen im Bezug auf Seuchen, Krieg und Hungersnöte sind immer noch Realität.Eignet sich für alle, die interessiert an unserer Geschichte sind, sich aber scheuen, darüber ein Sachbuch zu lesen.Orbis 1999. 427 Seiten, geb. 12,75 Euro. ISBN 978–3–572–10045–3Wolfram Koch, GDChDas unendliche Meer – Die große Weltgeschichte der Ozeane. Von David Abulafia<div><img src="https://media.graphassets.com/tX5G948VTAeforXQ9wAw">

</div>Darum gehts: Die Geschichte der Menschheit aus Sicht der Ozeane. Die Bedeutung maritimer Reisen und Entdeckungen für die Entwicklung der Menschen und für die Wechselwirkung der unterschiedlichen Kulturen. Es geht um friedlichen Handel und Austausch ebenso wie um Macht und blutige Konflikte.Das gefällt mir: Der ungewöhnliche Ansatz bei gleichzeitig hohem wissenschaftlichen Niveau. Der rote Faden sind die Ozeane und wie diese die Menschheitsgeschichte beeinflusst und gestaltet haben. Man erfährt viele Details und vor allem Zusammenhänge, die anderswo kaum thematisiert werden.Eignet sich für jeden, der sich für Geschichte interessiert und von neuen Perspektiven fasziniert ist. Allerdings braucht man Geduld, das Buch hat über 1000 – allerdings sehr lesenswerte – Seiten.S. Fischer 2021. 1168 Seiten, geb. 68 Euro. ISBN 978–100–02482–4Wolfgang Kautek, Universität WienMein Abschied von Deutschland. Wovon ich rede, wenn ich von Freiheit rede. Von Matthias Politycki<div><img src="https://media.graphassets.com/KsCg71RBRXmlUCslj3Gl">

</div>Darum gehts: Matthias Politycki gilt als Weltreisender unter den deutschen Autoren. 2021 hatte Matthias Politycki genug vom „deutschen Debattensumpf“ und zog nach Wien. In diesem neuen Buch begründet er seine Entscheidung und verteidigt eine über Jahrhunderte gewachsene Sprache gegenüber jenen, die sie für ideologische Zwecke zu instrumentalisieren suchen.Das gefällt mir: Die großartige und erhellende Abrechnung mit einer sich immer weiter verengenden und dabei immer lauter werdenden Debattenkultur. Die (verzweifelte) Liebeserklärung an die deutsche Sprache, ihre gewachsene Schönheit und ihre Emotionalität.Eignet sich für Naturwissenschaftler, denn diese Stimme trifft auf eine Situation, in der die Freiheit an Hochschulen unter Druck gerät.Hoffmann und Campe 2022. 144 Seiten, geb. 16 Euro. ISBN 978–3–455–01439–6

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