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Karrierekolumne: Entscheiden: erst ob, dann wie

Nachrichten aus der Chemie, Januar 2020, Seite 31, DOI, PDF. Login für Volltextzugriff.

Von Wiley-VCH zur Verfügung gestellt

Geert sieht furchtbar aus. Ihm stehen die Haare zu Berge, die Augenringe sprechen Bände. „Danke dafür, dass ich mich auskotzen konnte“, brummt er ins Telefon. Was er in den letzten Tagen durchgemacht hat, ist oft eine Rechtfertigung für die höheren Gehälter von Führungskräften: Stress, sich mit unangenehmen Entscheidungen auseinandersetzen zu müssen. Die Entscheidung, die Geert seit Tagen vor sich herschiebt, könnte schwieriger kaum sein. Eine seiner Mitarbeiterinnen hatte stundenlang Pausen gemacht und diese als Arbeitszeit erfasst, ein Vertrauensbruch. An ihrer Zeiterfassung war zu erkennen, dass sie den Betrug über Monate schrittweise getestet hatte. Und nun weiß Geert nicht, wie er reagieren soll. Was die Sache so schwer macht: Sie hat Kinder zu versorgen, die Familie ist auf ihr Einkommen angewiesen.

Bevor Geert auflegen kann, hört er noch einmal die Stimme seines Schulfreundes aus der Leitung: „Besteht die Chance, dass Du ihr jemals wieder vertrauen kannst?“ „Nein!“ schießt es aus Geert heraus, seine Stimme überschlägt sich fast. Ohne weiteren Kommentar legt sein Freund auf.

Unliebsame Entscheidungen schieben wir oft auf die lange Bank. Doch dort lösen sie sich

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