Bildung & Gesellschaft

<h2>Max-Planck-Graduiertenschulen</h2><p>Im nächsten Jahr starten drei Max-Planck-Graduiertenschulen, darunter die Max Planck School of Photonics und die Max Planck-School on Physics, Chemistry and Construction of Life. Zunächst läuft eine fünfjährige Pilotphase. An diesen Schulen sollen Hochschulabsolventen aus aller Welt überregional zusammenarbeiten und auch ohne Masterabschluss promovieren können. Hinter den drei Max-Planck-Schools stehen 21 Universitäten und 31 außeruniversitäre Forschungsinstitute. Die Abschlüsse legen die Absolventen an den kooperierenden Universitäten ab.</p><p>Kritik an den Max-Planck-Schools kam im Vorfeld von den German U15, einem Verbund von 15 großen Universitäten. Diese befürchteten, die Max-Planck-Gesellschaft könnte mit den Graduiertenschulen das Promotionsrecht der Universitäten aushöhlen.</p><ul><li>
<sup>1 </sup><ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.mpg.de/maxplanckschools" target="_blank">www.mpg.de/maxplanckschools</a></ext-link></li><li>
<sup>2 </sup><ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.jmwiarda.de/2017/08/09/startschuss-mal-drei/" target="_blank">www.jmwiarda.de/2017/08/09/startschuss-mal-drei/</a></ext-link></li><li>
<sup>3 </sup><ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.jmwiarda.de/2017/09/04/das-sind-die-ersten-drei-max-planck-schools/" target="_blank">www.jmwiarda.de/2017/09/04/das-sind-die-ersten-drei-max-planck-schools/</a></ext-link></li></ul>
<h2>Mehr Hochschulabsolventen</h2><p>492 000 Studenten haben im letzten Jahr ihr Studium an einer deutschen Hochschule erfolgreich abgeschlossen, meldet das statistische Bundesamt. Die meisten Abschlüsse gab es in den Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, es waren insgesamt 192 308. Mit 126 938 Abschlüssen liegen die Ingenieure auf Platz 2, gefolgt von Mathematik- und Naturwissenschaften mit 55 160 bestandenen Abschlussprüfungen.</p><p>Die Zahl der Hochschulabsolventen ist damit zum 15. Mal in Folge gestiegen. In den vergangenen 22 Jahren hat sich die Zahl der Hochschulabschlüsse verdoppelt.</p><h2>Arbeitskräftemangel bei Facharbeitern</h2><p>440 000 unbesetzte Stellen in mathematischen, naturwissenschaftlichen und technischen Berufen (Mint-Berufen) hat das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln ausgemacht. Dem stehen 183 000 Arbeitslose aus aus dem Bereich gegenüber. Besonders gefragt sind weniger Akademiker, sondern vor allem Facharbeiter mit Mint-Ausbildung. Bei den akademischen Abschlüssen fehlt es vor allem an Ingenieuren und Informatikern.</p><ul><li>
<sup>4 </sup><ext-link ext-link-type="uri"><a href="http://dpaq.de/ChNvm" target="_blank">http://dpaq.de/ChNvm</a></ext-link></li></ul>
<h2>Weniger Habilitationen</h2><p>1581 Wissenschaftler haben letzten Jahr ihre Habilitation abgeschlossen, fast 50 weniger als im Jahr 2015. Die meisten, 812 Personen, habilitierten sich in Medizin, wie das statistische Bundesamt ermittelt hat. 218 Sprach- und Kulturwissenschaftler legten den höchsten akademischen Abschluss ab, gefolgt von den Naturwissenschaften mit 2011 Habilitationen.</p><h2>Brain Drain in Spanien</h2><p>Mehr als 12 000 Wissenschaftler haben nach Angaben der EU-Kommission in den Jahren 2010 bis 2015 Spanien verlassen. Das sind etwa 9 Prozent des Forschungspersonals in dem Land. Als Folge prognostiziert der EU-Report demografische Probleme in der spanischen Forschungslandschaft, denn fast die Hälfte der Forscher in Spanien ist älter als 50 Jahre.</p><p>Gleichzeitig sind die Ausgaben für Forschung und Entwicklung in Spanien auf 1,2 % des Bruttoinlandsprodukts gesunken. Der EU-Durchschnitt liegt bei 2 %.</p><p>FZ</p>

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Karriere ‐ kurz notiert

Max-Planck-GraduiertenschulenIm nächsten Jahr starten drei Max-Planck-Graduiertenschulen, darunter die Max Planck School of Photonics und die Max Planck-School on Physics, Chemistry and Construction of Life. Zunächst läuft eine fünfjährige Pilotphase. An diesen Schulen sollen Hochschulabsolventen...

<p>Interviewtraining mit einer Gruppe Postdocs. „Freiwillige vor. Aber ich muss Sie warnen, ich werde es Ihnen schwer machen.“ Ein Unerschrockener wagt sich nach vorne. Ich selbst nehme die Rolle des übellaunigen, unhöflichen Gesprächspartners ein und beginne mit Schweigen. Die Sekunden ziehen sich. Ich biete ihm einen „Gästekaffee“ aus der Thermoskanne an und hole mir selbst einen frischen Latte Macchiato. Ich stelle sämtliche Fragen aus einer negativen Perspektive: „Was hat bei Ihrem alten Arbeitgeber nicht gepasst, dass Sie jetzt hierher wollen?“ anstelle von: „Warum möchten Sie zu uns kommen?“ Mein Gesprächspartner schlägt sich gut, sehr gut sogar. Ich sehe Signale der Anspannung, doch schafft er es, jede Situation ruhig zu meistern.</p><p>„Wie war das für Sie?“ frage ich ihn im Anschluss an die Übung. Er entgegnet: „Ich wusste ja, was kommen würde. Es war dennoch unangenehm. Das hat mich überrascht.“ Ich frage ihn, warum ein echtes Stressinterview ohne Vorbereitung schlimmer gewesen wäre. „Es ginge dann um mehr, und ich würde vielleicht denken, dass Sie wirklich so ein unangenehmer Mensch sind.“</p><p>Das ist der Punkt, auf den ich hinaus wollte. „Aber ist nicht jedes Vorstellungsgespräch so?“ frage ich in den Raum. Fragezeichen in den Gesichtern. „Nicht, dass jedes Interview ein Stressinterview ist, beileibe nicht. Aber ich habe hier eine Rolle gespielt, ich war der Böse. Aber auch in einem realen Vorstellungsgespräch schlüpfen die meisten in eine Rolle: repräsentieren ihren Arbeitgeber, ihre Position, vielleicht sogar eine Person, um gut dazustehen und möglichst viele Informationen einzuholen. Kaum jemand will Ihnen wirklich etwas Böses.“</p><p>Auch ein echtes Interview ist ein wenig so wie in der Übung: Sie lassen die persönlichen Angriffe abprallen – die sind ja wahrscheinlich nur gespielt – und reagieren nüchtern auf die Sachinhalte. Sie tun das Gleiche wie die Gegenseite, versuchen also, sich ein Bild zu machen und herauszufinden, ob Sie mit diesen Leuten zusammenarbeiten möchten.</p><p>Sie kennen vermutlich den alten Trick, sich bei Prüfungsangst die Professoren in alltäglichen Situationen vorzustellen, sie sind ja auch nur Menschen. Dasselbe Prinzip können Sie auf ein Vorstellungsgespräch anwenden, denken Sie sich einfach: „Ich bin gespannt, welches Szenario Frau Müller aus dem Ärmel ziehen wird, um mich kennenzulernen.“ Das ist zielführender als die Angst, lebendig gefressen zu werden.</p><p><i>Der promovierte Chemiker Philipp Gramlich ist Mitgründer von Natural Science Careers, einem Unternehmen für Karriereberatung und Soft-Skill-Seminare für Naturwissenschaftler. Für die </i><i>Nachrichten aus der Chemie</i><i> schreibt er über Beobachtungen aus seiner Beratungstätigkeit.</i></p><div><img src="https://media.graphcms.com/RtsaXWxBRPqu07OcOa1t">

</div><p></p><p><i>p.gramlich@</i></p><p><i><a href="https://naturalscience.careers" target="_blank">naturalscience.careers</a></i></p>

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