Inhalt


<h2>1217 <i>Leitartikel</i></h2>
<p>Chemie im Medizinstudium</p>
<p><i>W. Hoffmann</i></p>


<h2>Magazin</h2>


<h2>1226<i> Nachhaltige Chemie</i></h2>
<p>CO2 als Rohstoff </p>
<p><i>A. Bazzanella, D. Krämer, M. Peters</i></p>
<p>Chemische Industrie und Energieversorger entwickeln Konzepte, die CO2 als Edukt in chemischen Prozessen nutzen.</p>


<h2>1231 <i>Chemische Kampfstoffe</i></h2>
<p>Lost mit Teekannen in Bomben gefüllt</p>
<p><i>H. Sietz</i></p>


<h2>1234 <i>TV-Serien</i></h2>
<p>Chemikerinnen? Fehlanzeige!</p>
<p><i>B. Osterath</i></p>
<p>Gäbe es mehr Chemikerinnen in Deutschland, wenn im Fernsehen mehr Wissenschaftlerinnen zu sehen wären?</p>


<h2>1238 <i>Biotenside</i></h2>
<p>Vom Konzept zur Anwendung</p>
<p><i>M. Dreja, I. Vockenroth, T. Weber</i></p>
<p>Von Mikroorganismen produzierte Tenside lassen sich nachhaltiger herstellen als konventionelle.</p>


<h2>1242 <i>Hochschulrankings</i></h2>
<p>Absurd oder irgendwie nützlich?</p>
<p><i>C. Schneider</i></p>


<h2>1243 <i>Chemiewirtschaft</i></h2>
<p>Europäische chemische Industrie: Erholt sie sich nach der Krise?</p>
<p><i>G. Schorsch</i></p>
<p>Meisterten große Unternehmen die Situation besser als kleinere, deutsche besser als französische? </p>


<h2>1247 <i>Chemieolympiade</i></h2>
<p>Chemie und Spiele</p>
<p><i>C. Junk</i></p>
<p>Der Förderverein Chemieolympiade unterstützt die deutschen Teilnehmer.</p>


<h2>1249 <i>Bauchemie</i></h2>
<p>Nicht für die Ewigkeit</p>
<p><i>V. Sesin</i></p>


<h2>Blickpunkt</h2>


<h2>1250 <i>Biowissenschaften</i></h2>
<p>Spinnenseide aus Sicht der Polymerforschung</p>
<p><i>M. Groß</i></p>


<h2>1253 <i>Chemie und Computer</i></h2>
<p>Tautomererzeugung basierend auf Inchi-String</p>
<p><i>T. Thalheim</i></p>


<h2>1256 <i>Chemiewirtschaft</i></h2>
<p>Plaste und Elaste sorgen für Wachstum</p>
<p><i>U. Neubauer</i></p>


<h2>1258 <i>Chemiewirtschaft</i></h2>
<p>Tendenz aufwärts</p>
<p><i>B. W. Schneider, M. Kuschel</i></p>


<h2>1259 Thomas Seuß: Ansprüche verjährt?</h2>


<h2>1260 <i>Chemiewirtschaft</i></h2>
<p>Was bei einer Änderung des Geschäftsmodells zu bedenken ist</p>
<p><i>R. Schmidt</i></p>


<h2>1262 <i>Analytik</i></h2>
<p>Iodanalytik: Wie man einen Flüchtigen einfängt</p>
<p><i>G. Monse</i></p>


<h2>1264 <i>Analytik</i></h2>
<p>Organische Verbindungen in Pflanzen: das Matrixproblem</p>
<p><i>F. Mothes, N. Reiche, P. Fiedler, M. Möder, H. Borsdorf</i></p>


<h2>1268 <i>Analytik</i></h2>
<p>Aus dem Blut ins LC-MS/MS</p>
<p><i>D. Remane, M. R. Meyer, H. H. Maurer</i></p>


<h2>1270 <i>Analytik</i></h2>
<p>Richtiges analytisches Wägen — Was Justus von Liebig dazu sagte</p>
<p><i>K. A. Opfer</i></p>


<h2>1272 Fürs Laboratorium</h2>


<h2>Notizen</h2>
<p>1220 <b>Chemie</b></p>
<p>1223 <b>Wirtschaft</b></p>
<p>1224 <b>Forschung und Bildung</b></p>
<p>1225 <b>Ausgeforscht</b></p>


<h2>Journal</h2>
<p>1274 <b>Impressum, Interskriptum</b></p>
<p>1275 <b>Personalnachrichten</b></p>
<p>1278 <b>Korrespondenz</b></p>
<p>1282 <b>Rezensionen</b></p>
<p>1288 <b>Tagungskalender und -berichte</b></p>
<p>1292 <b>Fortbildungskalender 2011</b></p>
<p>1295 <b>Wissenschaftsforum 2011</b></p>
<p>1301 <b>Vorstandssitzung</b>1305 <b>Fachgruppen</b></p>
<p>1312 <b>Jungchemiker</b></p>
<p>1314 <b>Ortsverbände, Neuaufnahmen</b></p>
<p>1315 <b>Die GDCh vor Ort</b></p>


<h2>Karriere</h2>
<p>1318 <b>Zwei parallele Karrierewelten </b>1320 <b>Promotion — und was dann? </b>1322 <b>Coaching im Team </b>1324 <b>Stellenmarkt</b></p>


<h2>Register</h2>
<p>II <b>Stichwortregister</b></p>
<p>XI <b>Autorenregister </b></p>



Artikel

1217 Leitartikel Chemie im Medizinstudium W. Hoffmann Magazin 1226 Nachhaltige Chemie CO2 als Rohstoff A. Bazzanella, D. Krämer, M. Peters Chemische Industrie und Energieversorger entwickeln Konzepte, die CO2 als Edukt in chemischen Prozessen nutzen. 1231 Chemische Kampfstoffe Lost mit Tee...

Notizen


<h2>Flexible, beständige polymer- basierte Mikroreaktoren</h2>
<p>Die meisten bisher angewandten Mikroreaktoren bestehen aus Glas, Silicium oder aus Polymermaterialien wie Polymethylmethacrylat oder Silikonen. Der Aufwand zur Herstellung der gegen die meisten Bedingungen beständigen anorganischen Mikroreaktoren ist hoch, während die aus Polymermaterialien einfach herzustellen, aber für organische Reaktionen oft ungeeignet sind. Ein interdisziplinäres Team hat jetzt monolithische flexible Filmmikroreaktoren aus chemikalienbeständigem Polyimid hergestellt. Dazu trugen sie von einer Polyimidfolie mit einem Excimer- und einem UV-Laser Schichten zur Herstellung der Mikrokanäle positionsselektiv ab. Nach Abdeckung mit einer Polyimidschicht durch thermische Verknüpfung unter Druck resultierte ein gegen Lösungsmittel, starke Säuren und organische Chemikalien resistenter Mikroreaktor. Er eignet sich für Radikalcyclisierungen, Knoevenagel-Kondensationen, Vilsmeyer-Formylierungen und Beckmann-Umlagerungen. <i>UJ</i></p>


<h2>Weitreichende Protein-Protein-Interaktion in Membranen</h2>
<p>Scheuring und Mitarbeiter haben die Wechselwirkung von Proteinen innerhalb einer Membran über große Distanzen nachgewiesen. Die weitreichenden attraktiven Kräfte sind nicht durch die nur über kurze Distanzen wirksamen typischen intermolekularen Wechselwirkungen wie Wasserstoffbrückenbindung oder elektrostatische Interaktionen erklärbar. Sie resultieren vielmehr aus einem Missverhältnis der hydrophoben Bereiche der Lipidmatrix und der darin eingebetteten Proteine und werden vermutlich über mechanischen Stress in der Lipidmatrix über große Distanz vermittelt. Zum Nachweis visualisierten die Autoren die Diffusion einzelner C-Ring-Untereinheiten der ATP-Synthase in isolierten Membranen von Halobacterium salinarum mit extrem schneller Rasterkraftmikroskopie in einer zeitlichen Auflösung von 187 ms pro Bild. C-Ring-Monomere diffundierten sehr schnell (125 nm2·s—1), während Dimere über mehrere Sekunden quasi statisch erschienen (1,5 nm2·s—1). Zudem beobachteten die Autoren die Dissoziation und Assoziation von Monomeren. Aus Abstandsmessungen einzelner C-Ring-Monomere ergab sich ein Energie-Abstandsprofil mit repulsiven Kräften bei kleinem Molekülabstand, attraktiven Kräften bei großem Abstand und mit einem Energieminimum von —3,5 KBT. <i>JA</i></p>


<h2>Enantioselektive Grignard-Addition</h2>
<p>Von der ersten stereoselektive Addition von Grignard-Verbindungen an Carbonylgruppen berichtet die Gruppe um Da. Ihre präparativ einfache Methode basiert darauf, dass das aus dem Schlenk-Gleichgewicht resultierende Dialkylmagnesium in der Lage ist, analog zu Dialkylzinkverbindungen einen organischen Rest auf einen chiralen Ti(S)-BINOL(OiPr)2-Komplex zu übertragen. Ein zugesetzter Chelator bindet das MgBr2 irreversibel und verlagert das Schlenk-Gleichgewicht in die gewünschte Richtung. So gelingt es bei vielen Substraten, Grignard-Verbindungen in guten Ausbeuten und teilweise beachtlichen Enantiomerenüberschüssen enantioselektiv zu addieren. <i>BP</i></p>


<h2>Ternäre Nanopartikel-Röhren für Katalyse in Brennstoffzellen</h2>
<p>Es gibt erst wenige erfolgversprechende Ansätze zur Synthese und Kontrolle der Konstitution von heterogenen Multikomponenten-Katalysatoren, insbesondere, wenn auf Trägermaterialien wie poröser Kohlenstoff verzichtet werden soll. Letzteres ist gerade für das Design neuer heterogener Katalysatoren von hohem Interesse. Die aktiven Metalle solcher Katalysatoren wie Fe, Ni, Cu werden meist mit Edelmetallen geschützt. Yu et al. berichten von einem neuen Pd-Au/CuO@Cu-heterostrukturiertem Nanopartikel-Röhren-Katalysator (HNT), der durch wasserfreie Elektrodeposition synthetisiert wurde. Hierbei entsteht die CuO-Schicht bei einem niedrigeren Potenzial, wenn Gold das PdCu-System ergänzt. Der PdAuCu-Katalysators lässt sich bei negativem Potenzial zurück gewinnen. Das Material wird als Röhrchen von etwa 300 nm Durchmesser gewonnen und verbessert die Resultate der Sauerstoffreduktion (ORR) und der H2O2-Reduktion. Dies ist viel versprechend für die Entwicklung leistungsstarker Brennstoffzellen mit gasförmigen oder flüssigen Oxidationsmitteln. <i>KMB</i></p>


<h2>Polyine verlängert</h2>
<p>Die bisher längste Kette aus 44 sp-hybridisierten Kohlenstoffatomen mit alternierenden C-C-Dreifach- und Einfachbindungen beschreiben Tykwinski und Chalifoux. Alle 44 Kohlenstoffatome der Kette ließen sich im 13C-NMR-Spektrum getrennt identifizieren; als Endgruppen dienen die sterisch sehr anspruchsvollen Tr*-Substituenten (Tr* = C(2,4-tBu2-C6H3)3). Die Kohlenstoffkette entsteht durch oxidative Kupplung von einfach geschützten endständigen Alkinen Tr*-(C ' C)n-H. Ausgehend von farblosen Verbindungen mit acht sp-hybridisierten Kohlenstoffatomen in der Kette synthetisierten die Autoren so eine Serie von Verbindungen, deren Farbe sich bei Verlängerung der C-Kette von gelb über orange nach rot entwickelt. Die Extrapolation dieser Befunde ergab einen Homo-Lumo-Abstand für ein entsprechendes Polymer von 2,56 eV. <i>AS</i></p>


<h2>Fluorophor-Quencher-Paar</h2>
<p>Ein neues ”minimal-invasives“ Fluorophor-Quencher-Paar stellt die Arbeitsgruppe von Petersson vor. Für fluoreszenzbasierte Proteinmessungen — z. B. zur Bestimmung der Proteindynamik — sind Flurophor-Quencher-Paare mit möglichst geringer räumlicher Größe von Vorteil. Die Autoren zeigten nun, dass ein eingebrachtes para-Cyanophenylalanin und ein isosterischer Ersatz der Peptidrückgratbindung durch eine Thioamidgruppe als Flourophor-Quencher-Paar für Proteinmessungen geeignet ist. Es lässt sich in einem Chromophorabstand von 8 bis 30 Å zur Messung von Proteindynamiken verwenden. <i>MK</i></p>


<h2>Laserkühlung von Molekülen</h2>
<p>Die Arbeitsgruppe von DeMille in Yale hat die Laserkühlung eines zweiatomigen Moleküls demonstriert. In ihrem Experiment verringerten die Wissenschaftler deutlich die transversale Geschwindigkeit eines langsamen, kryogenen Strahl von SrF-Molekülen in einer 15 cm langen Wechselwirkungszone mit einem Pumplaser und nur zwei Repump-Lasern. Das Verfahren scheint grundsätzlich geeignet, um ultrakalte Moleküle für weiterführende Untersuchungen zu erzeugen. Die Anwendbarkeit des Verfahrens dürfte aber wohl stark eingeschränkt sein, da die meisten Moleküle sehr komplexe Quantenzustandsstrukturen zeigen. <i>JK</i></p>


<h2>Es geht auch ohne — metallfreie syn-Dihydroxylierung</h2>
<p>Die Überführung von Olefinen in syn-Diole ist eine der elementaren Oxidationsreaktionen. Klassisch erfolgt die Transformation mit KMnO4, weiterführende Katalyseprotokolle basieren auf OsO4 oder RuO4 in Gegenwart stöchiometrischer Mengen eines Oxidationsmittels (NMO, K3[Fe(CN)6], H2O2, O2). Seit kurzem lassen sich die teuren Übergangsmetalle durch gut verfügbare Eisenkomplexe ersetzen. Nun berichtet Tomkinson über eine metallfreie Dihydroxylierung unterschiedlicher Olefine mit stöchiometrischen Mengen von Malonylperoxid. Die entsprechenden Diole entstehen in guter bis ausgezeichneter syn-Selektivität. <i>BP</i></p>


<h2>Keine Nierensteine: Wie Cystin nicht auskristallisiert</h2>
<p>Einen erstaunlich einfachen Ansatz zur Verhinderung des Wachstums von Nierensteinen stellt die Arbeitsgruppe um Ward vor. Nierensteine können unter anderem durch Auskristallisieren von L-Cystin entstehen, das aufgrund einer Organstörung in größeren Mengen im Urin auftritt. Die Autoren zeigten nun, dass bereits geringe Mengen an L-Cystin-mono- und -dimethylester die Kristallisation von L-Cystin so modulieren, dass sowohl die Kristallausbeute als auch die durchschnittliche Wachstumsgeschwindigkeit signifikant abnehmen. Diese Daten sprechen für einen Therapieansatz, der durch Zusatz von chemischen Additiven die Entstehung der krankheitserzeugenden Kristalle verhindert. Die Autoren resümieren, dass bereits eine tägliche Dosis von 10 bis 50 mg der Cystinmethylester einen therapeutischen Effekt bewirken sollte. <i>MK</i></p>


<h2>Das Gegenteil von Pi mal Daumen</h2>
<p>Dem internationalen Avogadro-Projekt ist unter maßgeblicher Beteiligung der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt Braunschweig eine hochpräzise Bestimmung der Avogadro-Konstante gelungen [s. Nachr. Chem. 2007, 55, 990]. Durch die Bestimmung der Gitterparameter, der exakten Größe sowie weiterer Parameter nahezu perfekter 28Si-Einkristallkugeln errechneten sie für NA einen Wert von 6,02214084(18)· 1023 g·mol—1. Dieser Wert ist ebenso genau wie die besten Watt-Waagenexperimente und bietet somit einen konkurrenzfähigen alternativen Weg zur Neudefinition des Kilogramms, eines der Ziele des Avogadro-Projekts. <i>JK</i></p>


<h2>Nicht-codierende RNA verstärkt Genexpression</h2>
<p>Die Funktion von langer nicht-kodierender RNA (ncRNA) ist weitgehend unklar. Ψrom et al. haben nun nachgewiesen, dass ein Teil dieser langen ncRNAs offensichtlich als Verstärker der Genexpression fungiert. Dazu nutzen sie die Gencode-Annotation des humanen Genoms und untersuchten mehr als 1000 der darin identifizierten langen ncRNAs in verschiedenen Zellen. Der Abbau von einigen ncRNAs verminderte die Transkription von benachbarten proteincodierenden Genen. Betroffen war davon mit SCL auch der wichtigste Regulator der Hämatopoese sowie die Transkriptionsfaktoren Snai1 und Snai2. Die Ergebnisse belegen eine unerwartete Funktion langer ncRNAs in der Aktivierung von Regulatoren für die Entwicklung und Differenzierung. <i>JA</i></p>
<p><i>Jörg Andrä, Borstel</i></p>
<p><i>Ullrich Jahn, Prag</i></p>
<p><i>Markus Kaiser, Essen</i></p>
<p><i>Jochen Küpper, Hamburg</i></p>
<p><i>Klaus Müller-Buschbaum, Würzburg</i></p>
<p><i>Bernd Plietker, Stuttgart</i></p>
<p><i>Andreas Schnepf, Essen</i></p>


<h2>— — — Neue binäre Azide</h2>
<p>Die Gruppe der neutralen binären Azide haben jetzt sowohl Villinger und Schulz als auch Haiges, Boatz und Christe auf die Elemente Bismut und Vanadium ausgeweitet. Deren neutrale Azide entstehen durch Reaktion der entsprechenden Fluoride mit einem Überschuss an Trimethylsilylazid in nahezu quantitativer Ausbeute. Aufgrund der hohen Reaktivität — V(N3)4 explodiert z. B. bei Berührung mit einem Metallspatel — war eine Kristallstrukturanalyse bisher nicht möglich. Nach Überführen in die entsprechenden, deutlich weniger reaktiven anionischen Verbindungen [V(N3)6]2— (1) bzw. [Bi(N3)6]3— (2) konnten die Molekülstrukturen doch noch bestimmt werden. Außerdem stellten Portius und Filippou et al. eine einfache Synthese des Polyazids Si(N3)4 vor. Durch Umsetzung mit der Lewis-Base 2,2'-Bipyridin (bpy) reagiert dieses zum Addukt (bpy)Si(N3)4 (3), das bei 212 °C ohne Zersetzung schmilzt. <i>AS</i></p>


<h2>— — — Selbstoptimierender Mikroreaktor</h2>
<p>Die Optimierung einer Reaktion in einem Mikroreaktor-Flusssystem ist oft ein Problem, da konventionell nur jeweils ein Parameter programmiert werden kann. Dies macht den Prozess oft langwierig. Die Gruppen von Buchwald und Jensen stellen jetzt ein sich selbst optimierendes System am Beispiel einer Heck-Reaktion vor. Darin steuert ein Computer das Misch- und Mikroreaktorsystem so, dass nach einer HPLC-online-Auswertung des Reaktionsgemischs selbsttätig sofort eine neue Reaktion mit optimierten Parametern startet. Damit können Misch- und Aufenthaltszeiten sowie die Temperatur gleichzeitig variiert und ihr Einfluss auf das Reaktionsergebnis evaluiert werden. Die optimierten Reaktionsbedingungen waren problemlos auf ein Mesoscale-Reaktionssystem übertragbar. <i>UJ</i></p>


<h2>— — — Wie wirkt die Tyr488-Phosphorylierung?</h2>
<p>Von der semisynthetischen Darstellung und Kristallstrukturanalyse einer phosphorylierten Estrogen-b-Ligandenbindungsdomäne berichtet die Arbeitsgruppe Brunsveld. Niedermolekulare Modulatoren der Estrogenrezeptoren wie Tamoxifen sind wichtige Chemotherapeutika. Dabei werden Estrogenrezeptoren in der Zelle in großem Maße über post-translationale Modifikationen reguliert. Die damit verbundenen Auswirkungen auf deren dreidimensionale Proteinstruktur und somit Bindung niedermolekularer Wirkstoffe ist bisher jedoch nur wenig verstanden. Die Autoren zeigten nun durch native chemische Ligation eines synthetisch-hergestellten phosphorylierten Peptidfragmentes an die exprimierte Ligandenbindungsdomäne, dass die biologisch-relevante Phoshporylierung von Tyr488 die Rezeptorstruktur unerwartet nur geringfügig ändert. Dies deutet darauf hin, dass der regulatorische Effekt der Tyr488-Phosphorylierung über eine Modulation von Protein-Estrogenrezeptor-Interaktionen und nicht über direkte strukturelle Änderungen in der Bindungsdomäne verläuft. <i>MK</i></p>



<ul>
<ul>
<li>
<sup>1_1 </sup>


<source>Angew. Chem., 
(2010), 
122, 
7217.

</li>
<li>
<sup>1_2 </sup>


<source>Biophys. J., 
(2010), 
99, 
L47.

</li>
<li>
<sup>1_3 </sup>


<source>J. Org. Chem., 
(2010), 
75, 
6869.

</li>
<li>
<sup>1_4 </sup>


<source>Angew. Chem., doi: 10.1002/ange.201003261.

</li>
<li>
<sup>1_5 </sup>


<source>Nat. Chem., 
(2010), 
2, 
967.

</li>
<li>
<sup>1_6 </sup>


<source>J. Am. Chem. Soc., 
(2010), 
132, 
14718.

</li>
<li>
<sup>1_7 </sup>


<source>Nature, 
(2010), 
467, 
820.

</li>
<li>
<sup>1_8 </sup>


<source>J. Am. Chem. Soc., 
(2010), 
132, 
14409.

</li>
<li>
<sup>1_9 </sup>


<source>Science, 
(2010), 
330, 
337.

</li>
<li>
<sup>1_10 </sup>

arXiv:1010.2317v1 (2010)
</li>
<li>
<sup>1_11 </sup>


<source>Cell, 
(2010), 
143, 
46.

</li>
</ul>
<ul>
<li>
<sup>2_1 </sup>


<source>Angew. Chem., 
(2010), 
122, 
8180 ibid. 8185; ibid. 8190. 

</li>
</ul>
<ul>
<li>
<sup>3_1 </sup>


<source>Angew. Chem., 
(2010), 
122, 
7230.

</li>
</ul>
<ul>
<li>
<sup>4_1 </sup>


<source>ChemBioChem, 
(2010), 
11, 
2251.

</li>
</ul>
</ul>


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