Inhalt


<h2>849 <i>Leitartikel</i></h2>
<p>Der Frankenstein-Faktor</p>
<p><i>P. Kündig</i></p>


<h2>Magazin</h2>


<h2>857<i> Magnetische Chemie</i></h2>
<p>Winzig und mit metallischem Kern</p>
<p><i>A. Schätz, R. N. Grass, W. J. Stark</i></p>


<h2>864 <i>Katalyse</i></h2>
<p>Industrielle asymmetrische </p>
<p>Hydrierung ”Made in Switzerland“</p>
<p><i>H.-U. Blaser</i></p>


<h2>868 <i>Forschungspolitik</i></h2>
<p>Emil Roduner: ”Es ist schwierig, Reformen in Deutschland durchzuziehen“</p>
<p><i>C. Remenyi</i></p>


<h2>872 <i>Ultrakalte Chemie</i></h2>
<p>Nahe am Nullpunkt </p>
<p><i>S. Willitsch </i></p>


<h2>876 <i>Euchems-Tagung</i></h2>
<p>Chemiker: Auf nach Nürnberg</p>
<p><i>V. Sesin</i></p>


<h2>877 <i>Chemieunterricht</i></h2>
<p>Eine Schweizer Perspektive</p>
<p><i>M. von Arx, P. Labudde</i></p>


<h2>882 <i>Proteinfaltung</i></h2>
<p>Amyloide: Aggregate mit Aktivität</p>
<p><i>C. Buhtz, R. Riek</i></p>


<h2>888 <i>Chemiegeschichte</i></h2>
<p>Schwarzpulver: Wer hat's erfunden?</p>
<p><i>U. Bretscher</i></p>


<h2>890 <i>Chemikalienpolitik</i></h2>
<p>Geert Dancet: ”We set a better standard for the rest of the world“</p>
<p><i>C. Remenyi</i></p>


<h2>Blickpunkt</h2>


<h2>892 <i>Synthese</i></h2>
<p>Trifluormethylierung organischer Moleküle: Was gibt es Neues?</p>
<p><i>T. Harschneck, S. F. Kirsch</i></p>


<h2>897 <i>Chemie und Computer</i></h2>
<p>Numerische Fluiddynamik in der Biotechnologie</p>
<p><i>S. C. Kaiser, C. Löffelholz, S. Werner, D. Eibl</i></p>


<h2>900 <i>Umwelt</i></h2>
<p>Schwarzes Gold verloren im Meer</p>
<p><i>J. Sachs</i></p>


<h2>903 <i>Chemiewirtschaft</i></h2>
<p>Ilmac wartet auf die Besucher </p>
<p><i>V. Sesin</i></p>


<h2>904 Thomas Seuß: Prüfungsantrag</h2>
<p> stellen oder nicht?</p>
<p>905 <i>Chemiewirtschaft</i></p>
<p>”Wir dürfen die deutschen Forscher nicht vergessen“</p>
<p><i>M. Bulmahn</i></p>


<h2>908 <i>Chemiewirtschaft</i></h2>
<p>Das Jahr läuft gut</p>
<p><i>B. W. Schneider, M. Kuschel</i></p>


<h2>910 <i>Chemiewirtschaft</i></h2>
<p>Gute Stimmung in China</p>
<p><i>H. Bengs, L. Bai </i></p>


<h2>912 <i>Analytik</i></h2>
<p>HPLC auf der Technoparty</p>
<p><i>D. Allemann, H. Pauli, A. Mürner, S. Steiner, H.-J. Helmlin </i></p>


<h2>914 <i>Analytik</i></h2>
<p>Der Hilfeschrei des Mais</p>
<p><i>M. Held, M. D'Alessandro, I. Hiltpold, T. Turlings</i></p>


<h2>915 Chemische Risiken in Lebensmitteln</h2>
<p><i>K. Grob</i></p>


<h2>918 Methoden zur Bestimmung</h2>
<p>der antioxidativen Aktivität</p>
<p><i>S. Rohn, B. Cämmerer, L. W. Kroh </i></p>


<h2>921 Tragbares Massenspektrometer für die Analytik vor Ort</h2>
<p><i>C. Berchtold</i></p>


<h2>924 Schnelle Fettextraktion</h2>
<p><i>U. Szesniak, M. Holters, C. Kurowski </i></p>


<h2>Notizen</h2>
<p>852 <b>C hemie </b>855 <b>Wirtschaft</b></p>
<p>856 <b>Forschung und Bildung</b></p>


<h2>Journal</h2>
<p>928 <b>Impressum, Interskriptum</b></p>
<p>929 <b>Personalnachrichten</b></p>
<p>934 <b>Korrespondenz</b></p>
<p>936 <b>Rezensionen</b></p>
<p>938 <b>Tagungskalender und -berichte</b></p>
<p>943 <b>Fortbildungskalender 2010</b></p>
<p>944 <b>10 Jahre ChemBioChem und ChemPhysChem</b></p>
<p>947 <b>3. Jahrestreffen der SEC</b></p>
<p>949 <b>GDCh-Preis ”Jugend forscht“ </b></p>
<p>951 <b>Kontakte zu China gestärkt</b></p>
<p>952 <b> Nachrichten</b></p>
<p>961 <b>Die GDCh vor Ort</b></p>
<p>nach 962 <b> Euchems-Newsletter</b></p>
<p>963 <b>Generalversammlung</b></p>
<p>964 <b>Herbert Ipser, Asac News</b></p>
<p>966 <b>Tagungsberichte </b></p>
<p>968 <b>myGÖCH, Fortbildung, Ehrungen, Veranstaltungen</b></p>
<p>972 <b>Stellenmarkt, Geburtstage</b></p>


<h2>Karriere</h2>
<p>975 <b>Wie die Schweiz Lebens- mittelchemiker ausbildet </b>978 <b>Hürden des Studentenlebens </b>980 <b>Stellenmarkt</b></p>



Artikel

849 Leitartikel Der Frankenstein-Faktor P. Kündig Magazin 857 Magnetische Chemie Winzig und mit metallischem Kern A. Schätz, R. N. Grass, W. J. Stark 864 Katalyse Industrielle asymmetrische Hydrierung ”Made in Switzerland“ H.-U. Blaser 868 Forschungspolitik Emil Roduner: ”Es ist schwieri...

Notizen


<h2>Einstellbare Photolumineszenz</h2>
<p>Park und Mitarbeiter haben ein Poly(3-octylthiophen-co-ethylenoxid)-Blockcopolymer dargestellt, dessen Photolumineszenz einstellbar ist. In unselektiven Lösungsmitteln liegt das Polymer molekulardispers vor und zeigt die orange-gelbe Emission des Poly(3-octylthiophen). In Wasser bilden sich mizellartige Strukturen; damit verbunden ist eine Rotverschiebung der Emissionswellenlänge und eine verminderte Quantenausbeute. Die Änderung der optischen Eigenschaften deutet auf eine Aggregatbildung im Poly(3-octylthiophen)-Kern der Mizellen hin. In Methanol bilden sich stäbchenförmige Strukturen und die Emissionswellenlänge verschiebt sich bei gleich bleibender Quantenausbeute in den blauen Bereich. Dies spricht für eine Verkürzung der Konjugationslänge aufgrund von Verdrillungen entlang der Polymerkette. <i>OW</i></p>


<h2>Membraneigenschaften steuern Sphingomyelinase</h2>
<p>Die Arbeitsgruppe von Papst hat erstmals zeitaufgelöst gezeigt, wie mechanische und strukturelle Veränderungen der Membran die Aktivität des Enzyms Sphingomyelinase steuern. Die Autoren untersuchten die durch Spaltung von Sphingomyelin (SM) induzierte strukturelle Modulation einer definierten Lipidmodellmembran aus SM und Phosphatidylcholin. Sphingomyelinase spaltet das Membranlipid SM und setzt dabei das Signalmolekül Ceramid frei — ein Prozess, der u. a. für die Aggregation der Todesrezeptoren bei der Apoptose eine wesentliche Rolle spielt. Die Spaltung von SM bewirkt die Bildung einer rigiden Gelphase aus Ceramid und SM in dem ansonsten fluiden Lipidgemisch. Die Reaktion stoppt, sobald Ceramid die Grenze der Löslichkeit in der Membran erreicht. Die Bildung von toxischen Ceramidkristallen wird so vermieden. Die Zeitskalen der beobachteten Effekte gleichen denen der Apoptose und legen nahe, dass diese Prozesse auch in vivo relevant sind. <i>JA</i></p>


<h2>Mechanische Torsionskontrolle</h2>
<p>Eine Gruppe um Bielawski hat die stark gehinderte Torsion um die C-C- Einfachbindung substituierter Binapthalyle mechanisch überwunden und damit die Isomerisierung chiraler Moleküle hervorgerufen. Dazu brachten die Forscher lange Polymerseitenketten an den Molekülen an und übten durch per Ultraschall zerplatzende Bläschen mechanische Kräfte auf sie aus. Dies reichte zur Überwindung der hohen Energiebarriere aus. <i>JK</i></p>


<h2>Chemische Sonden für DUBs</h2>
<p>Über die Darstellung und Charakterisierung der Bindungseigenschaften von nicht-hydrolysierbaren Ubiquitin-Isopeptid-Isosteren als chemische Sonden zum Studium von deubiquitinierenden Enzymen (DUBs) berichtet die Arbeitsgruppe um Ovaa. Durch den Einsatz einer proteolytisch-stabilen Oximgruppierung an Stelle der Isopeptidbindung erhielten die Autoren hochaffine und teilweise DUB-spezifische Derivate. Damit lassen sich z. B. die biologische Relevanz der unterschiedlichen Ubiquitin-Verknüpfungen oder ausgewählte DUBs untersuchen. <i>MK</i></p>


<h2>Verzögerte Photoelektronenemission</h2>
<p>Ein Team um Krausz hat gezeigt, dass die Emission eines 2p-Elektrons nach Photoanregung in Neonatomen 21 Attosekunden langsamer ist als die Emission eines 2s-Elektrons der gleichen Atome. Der photoelektrische Effekt war einer der fundamentalen Phänomene zur Einführung der Quantenmechanik. Eine Verzögerung dieses Prozesses wurde in den 1950er Jahren vorhergesagt. Der photoelektrische Effekt beruht auf Elektronenkorrelationen und erlaubt damit einen direkten experimentellen Zugang zu diesem chemisch wichtigen Phänomen. <i>JK</i></p>


<h2>Nanoteilchen in aggressiver Umgebung schützen</h2>
<p>Einen Satz neuartiger, Poly(ethylenglycol)-haltiger Liganden zur sterischen Stabilisierung von Nanoteilchen unter extremen Bedingungen haben Mattoussi und Mitarbeiter entwickelt. Die Liganden enthalten ein oder zwei Einheiten a-Liponsäure oder deren reduzierte Form 6,8-Dithiooctansäure zur Wechselwirkung mit der Teilchenoberfläche und PEG-15 als wasserlösliche Komponente. Am Beispiel von Gold und CdS/ZnS-Kern-Schale-Nanoteilchen zeigen die Autoren, dass einerseits die so funktionalisierten Teilchen in stark sauren (pH 1,1) und in stark alkalischen (pH 13,9) Lösungen über Monate stabil sind, andererseits die Liganden selbst bei einem hohen Überschuss eines konkurrierenden Liganden auf der Teilchenoberfläche verbleiben. Die Liganden eignen sich zur Konjugation mit Proteinen mit Kernlokalisierungssignalen, wodurch sich die Teilchen als Marker in Zellkerne einschleusen lassen. <i>OW</i></p>


<h2>Peptide kuppeln</h2>
<p> Einen alternativen Ansatz zur Darstellung von Amidbindungen präsentiert die Arbeitsgruppe um Johnston. Mit a-Bromonitroalkanen als Acyldonoren und in situ aus Aminen hergestellten N-Iodoaminen gelang ihnen eine umgepolte Peptidkupplung. Dabei entstanden sowohl mit Standardaminosäuren als auch mit den razemisierungsanfälligen Arylglycinen die gekuppelten Produkte enantiomerenrein und in hohen Ausbeuten. Der vorgestellte Ansatz hat somit das Potenzial, das Standardrepertoire der Peptidkupplungsmethoden zu erweitern. <i>MK</i></p>


<h2>Trifluormethylierung katalytisch und mit Arylchloriden</h2>
<p>Die Einführung der für viele Pharmaka und Agrochemikalien wichtigen Trifluormethylgruppe bereitet auch heute noch viele Schwierigkeiten. Die Gruppe von Buchwald berichtet jetzt über eine direkte Methode, um Trifluormethylaromaten (3) katalytisch aus billigen Arylchloriden (1) herzustellen. Das in der organischen Chemie zur nucleophilen Einführung von Trifluormethylgruppen breit angewandte Ruppert-Reagens TMSCF3 erwies sich als ungeeignet für die Trifluormethylierung. Dagegen war das homologe Et3SiCF3 das Reagenz der Wahl: Mit Kaliumfluorid als Aktivator und dem Komplex aus dem Allylpalladiumchlorid-Dimer und BrettPhos (2) als Katalysator gelang mit Et3SiCF3 die Synthese sehr vieler Trifluormethylaromaten (3) aus wohlfeilen Chlorbenzolen. Die Synthese toleriert viele funktionelle Gruppen und verläuft in guten bis sehr guten Ausbeuten. <i>UJ</i></p>


<h2>Ein hierarchischer macro- und mesoporöser Photokatalysator</h2>
<p>Kristallinität und Porösität des Katalysators sind wesentliche Parameter, um halbleitende Photokatalysatoren für sichtbares Licht effektiver zu gestalten. Nanokristalline feste Lösungen der Zusammensetzung Ce0,49Zr0,37Bi0,14O1,93 sind photokatalytisch aktiv, wie Xi and Ye beim photochemischen Abbau von Methylorange zeigen. Dafür machen die Autoren den hierarchischen Aufbau des Katalysators verantwortlich: Nanoskalige Partikel von etwa 50 bis 100 nm aggregieren zu einem Material, das einerseits nach außen hin macroporös ist, andererseits innere Mesoporen in Form von Hohlkugeln bis etwa 25 nm aufweist. Die Synthese startet mit einer hydrothermalen Polymerisation und Carboxylierung von Ce(SO4)2, Bi(NO3)3 und ZrO(NO3)2 mit Zitronensäure unter Zugabe von Glucose und Cetyltrimethylammoniumbromid, es folgt eine Oxidationsreaktion an Luft bei 800 °C. <i>KMB</i></p>


<h2>Hydratisierte Elektronen in Wasser</h2>
<p>Wie hydratisierte Elektronen in Wasser vorliegen, beeinflusst sowohl die Photochemie als auch Ladungstransferprozesse. Bisher wurde davon ausgegangen, dass sich die Elektronen in einem quasi-sphärischen Hohlraum befinden. Theoretische Untersuchungen von Larsen, Glover und Schwartz zeigen jetzt jedoch, dass das nicht so ist. Die Autoren verwendeten ein neues Pseudopotenzial, um die Elektron-Wasser-Wechselwirkungen zu beschreiben. Dabei zeigt sich, dass die Wassermoleküle am Ort des Elektrons sogar dichter gepackt sind, d. h. das Elektron befindet sich am Ort erhöhter Wasserdichte. Damit lässt sich jetzt auch die Rotverschiebung der Schwingungsbanden des Wassers in Resonanz-Raman-Messungen von hydratisierten Elektronen erklären. <i>AS</i></p>


<h2>HIV-Integrase hemmen</h2>
<p>Die rationale Entwicklung eines allosterisch wirkenden, niedermolekularen Hemmstoffs der HIV-Integrase gelang der Arbeitsgruppe um Debyser. HIV-Integrase-Inhibitoren sind wertvolle Medikamente zur Behandlung von Aids; es treten jedoch relativ schnell Resistenzen gegen die bisher zugelassenen Mittel auf. Eine Alternative wären Inhibitoren der LEDGF/p75-Integrase-Protein-Protein-Interaktion. Ein virtuelles Screening mit anschließende Optimierung führte zu eine Serie von 2-(Chinolin-3-yl)-essigsäure-Derivaten (genannt LEDGINs). Sie verhinderten die Interaktion von LEDGF/p97 mit Integrase, indem sie die gemeinsamen Bindungstaschen belegten. Die Derivate hemmen somit die HIV-1-Replikation im niedermikromolaren Bereich. <i>MK</i></p>


<h2>Sphingosinkinase triggert Sepsis</h2>
<p>Puneet et al. beschreiben eine neue vielversprechende Zielstruktur zur Prävention und Therapie der Sepsis (Blutvergiftung). Sie zeigten, dass die Funktion der Sphingosinkinase SphK1 für die entzündungsfördernde Immunantwort des Körpers auf bakterielle Pathogenitätsfaktoren (Lipopolysaccharide, LPS oder Lipoproteine) essenziell ist. SphK1 wird unmittelbar nach Stimulation mit LPS hochreguliert. Die LPS-induzierte massive Ausschüttung entzündlicher Zytokine (TNFa, IL-1b, IL-6) durch Immunzellen wurde durch einen spezifischen Inhibitor der Sphingosinkinase oder durch siRNA in vitro erfolgreich inhibiert. In Übereinstimmung dazu verringerte sich die Sterblichkeit von Mäusen in einem Modell der LPS-induzierten Sepsis in Gegenwart des Inhibitors der SphK1 von 100 auf 0 %. <i>JA</i></p>


<h2>Kinetik des Splicings</h2>
<p>Kinetische und strukturelle Untersuchungen der Protein-Splicingreaktion hat die Arbeitsgruppe um Muir durchgeführt. Hierzu stellten die Autoren auf semisynthetischem Weg unterschiedliche Proteinderivate des verzweigten Splicing-Zwischenprodukts her. An diesen zeigten sie dann, dass die Bildung des Succinimides der geschwindigkeitsbestimmende Schritt der Splicing-Reaktionskaskade darstellt. Anschließende NMR-spektroskopische Messungen deuten darauf hin, dass eine Umordnung der lokalen Proteinumgebung während des Splicings diesen Reaktionsschritt beschleunigt. <i>MK</i></p>
<p><i>Jörg Andrä, Borstel</i></p>
<p><i>Ullrich Jahn, Prag</i></p>
<p><i>Markus Kaiser, Essen</i></p>
<p><i>Jochen Küpper, Berlin</i></p>
<p><i>Klaus Müller-Buschbaum, Würzburg</i></p>
<p><i>Andreas Schnepf, Karlsruhe</i></p>
<p><i>Oliver Weichold, Aachen</i></p>
<p><i>Hier stellen die Nachrichten die Autoren der Chemienotizen vor:</i></p>
<p><i>Markus Kaiser ist Professor für Chemische Biologie am interdisziplinären Zentrum für Medizinische Biotechnologie (ZMB) der Universität Duisburg-Essen. Als Forschungsschwerpunkte bearbeitet er die Synthese, gezielte Modifizierung und Targetidentifizierung von Naturstoffen. Außerdem entwickelt seine Gruppe chemische Sonden zum Studium der Regulation und des Mechanismus des zellulären Proteinabbaus. Seit Januar 2010 schreibt er für die Chemienotizen.</i></p>


<h2>— — — Oxidative asymmetrische ioditkatalysierte Cyclisierungen</h2>
<p>Iodvermittelte oder -katalysierte oxidative Reaktionen basieren bisher meist auf hypervalenten organischen Iodverbindungen wie Iodbenzoldiacetat oder dem Dess-Martin-Reagenz und verwandten Verbindungen. Ishihara und Mitarbeiter haben jetzt gefunden, dass katalytische Mengen quartärer Ammoniumiodide in Gegenwart des billigen und umweltfreundlichen Wasserstoffperoxids als stöchiometrischem Oxidans ausreichen, um b-(2-Hydroxyphenyl)ketone (1) oxidativ in 2-Acyldihydrobenzofurane (3) umzuwandeln. Die Reaktionen verlaufen offenbar über die Oxidation des Iodidanions zum Hypoiodit oder Ioditanion, welche die oxidative Cyclisierung katalysieren. Mit den schon früher durch Maruoka eingeführten chiralen Spiroammonium-Salzen (2) gelingt die Reaktion mit guten bis sehr guten Ausbeuten und Enantioselektivitäten. <i>UJ</i></p>


<h2>— — — Superabsorber zur Meerwasserentsalzung</h2>
<p>Als Methode zur Meerwasserentsalzung wurde bisher vor allem die Umkehrosmose favorisiert. Nun stellen Willhelm et al. mit dem Auspressen eines Superabsorbers eine neue Entsalzungsvariante vor. Sie gehen dabei von einem auf Acrylsäure basierenden Hydrogel aus, das quillt und mehr als 100 Gramm Wasser pro Gramm Hydrogel aufnimmt. Anschließend wird das überschüssige Wasser abfiltriert und das so gereinigte Hydrogel unter Druck ausgepresst. Die dabei erhaltene wässrige Phase enthält bis zu 52 % weniger Salz. Der einfache Aufbau sollte eine Übertragung auf einen größeren Maßstab unproblematisch machen und eine Verbesserung der Eigenschaften des Polymermaterials dürfte zu noch besseren Kennwerten führen. <i>AS </i></p>



<ul>
<ul>
<li>
<sup>1_1 </sup>


<source>J. Am. Chem. Soc., 
2010, 
132, 
9931.

</li>
<li>
<sup>1_2 </sup>


<source>Biophys. J., 
2010, 
99, 
499.

</li>
<li>
<sup>1_3 </sup>


<source>J. Am. Chem. Soc., 
2010, 
132, 
3256.

</li>
<li>
<sup>1_4 </sup>


<source>J. Am. Chem. Soc., 
2010, 
132, 
8334.

</li>
<li>
<sup>1_5 </sup>


<source>Science, 
2010, 
328, 
1658.

</li>
<li>
<sup>1_6 </sup>


<source>J. Am. Chem. Soc., 
2010, 
132, 
9804.

</li>
<li>
<sup>1_7 </sup>


<source>Nature, 
2010, 
465, 
1027.

</li>
<li>
<sup>1_8 </sup>


<source>Science, 
2010, 
328, 
1679.

</li>
<li>
<sup>1_9 </sup>


<source>Chem. Eur. J., 
2010, doi: 10.1002/chem.200903380.

</li>
<li>
<sup>1_10 </sup>


<source>Science, 
2010, 
329, 
65.

</li>
<li>
<sup>1_11 </sup>


<source>Nat. Chem. Biol., 
2010, 
6, 
442.

</li>
<li>
<sup>1_12 </sup>


<source>Science, 
2010, 
328, 
1290.

</li>
<li>
<sup>1_13 </sup>


<source>Nat. Chem. Biol., 
2010, 
6, 
527.

</li>
</ul>
<ul>
<li>
<sup>2_1 </sup>


<source>Science, 
2010, 
328, 
1376.

</li>
</ul>
<ul>
<li>
<sup>3_1 </sup>


<source>Macromol. Rapid Commun., 
2010, 
31, 
1337.

</li>
</ul>
</ul>


Artikel

Inhalt

849 Leitartikel

Magazin

857 Magnetische Chemie

864 Katalyse

868 Forschungspolitik

872 Ultrakalte Chemie

876 Euchems-Tagung

877 Chemieunterricht

882 Proteinfaltung

888 Chemiegeschichte

890 Chemikalienpolitik

Blickpunkt

Überprüfung Ihres Anmeldestatus ...