Gesellschaft Deutscher Chemiker

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Goethes psychochemisches Gleichnis

Nachrichten aus der Chemie, September 2024, S. 27-30, DOI, PDF. Login für Volltextzugriff.

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Am 28. August jährt sich zum 275. Mal der Geburtstag Johann Wolfgang von Goethes. Sein Roman „Die Wahlverwandtschaften“ von 1809 ist nicht nur ein Meilenstein seines literarischen Schaffens: Neben Goethes Fähigkeit zur tieferen zwischenmenschlichen Analyse zeigt sich darin auch sein vielseitiges Gespür für die Chemie.

Die Zeit von der Mitte des 18. bis zum Ende des 19. Jahrhunderts war geprägt von weit reichenden Ereignissen und Entwicklungen in Politik, Gesellschaft und Wissenschaft. Der Geist des Zeitalters der Aufklärung war der Nährboden für eine rasche und differenzierte Entwicklung in Philosophie, Wissenschaft und Politik.1) Die Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert war auch geprägt von den späten Jahren der Alchemie und den frühen Jahren der modernen Chemie.

Das Konzept der Wahlverwandtschaft war wie ein Glücksfall für den Dichter, den „Wortkünstler“ Johann Wolfgang von Goethe. Der Begriff wurde zur damaligen Zeit sowohl in der Chemie als auch in der Philosophie benutzt – eine Art literarische Steilvorlage. Auf den ersten Blick und aus heutiger Sicht sind Chemie, Philosophie, Alchemie, (Wahl-)Verwandtschaften und Reaktionen vielleicht verschiedene Themen. Sie

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