Gesellschaft Deutscher Chemiker

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GDCh‐Vorstandssitzung

Nachrichten aus der Chemie, Januar 2024, S. 84-85, DOI, PDF. Login für Volltextzugriff.

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Bericht über die Sitzung des GDCh-Vorstands und über die konstituierende Sitzung des neu gewählten Vorstands der Amtsperiode 2024 bis 2027 am 4. September 2023 in Leipzig

Die Herbstsitzung des GDCh-Vorstands, die auch zur Vorbereitung der Mitgliederversammlung dient, fand am 4. September 2023 am Rande des GDCh-Wissenschaftsforums in der Kongresshalle am Zoo in Leipzig statt.

GDCh-Präsident Prof. Karsten Danielmeier eröffnet die Sitzung um 12:30 Uhr und begrüßt die Teilnehmenden, insbesondere die neugewählten Mitglieder des Vorstands der Amtsperiode 2024–2027, die an der Sitzung als Gäste teilnehmen und dessen konstituierende Sitzung unmittelbar im Anschluss folgt. Die Beschlussfähigkeit ist gegeben und die Tagesordnung wird in der vorliegenden Form genehmigt. Das Protokoll der vorangegangenen Sitzung am 13. März in Dresden wird ebenfalls genehmigt und die Beschlüsse, die der Vorstand in der Zwischenzeit im Online-Verfahren gefasst hat zur Kenntnis genommen.

Anschließend berichtet der Präsident über den Ausgang der Wahlen zum GDCh-Vorstand für die Amtsperiode 2024 bis 2027. Alle neu gewählten Mitglieder sind auch bei dieser Sitzung anwesend.

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Mitglieder des alten und neuen GDCh-Vorstands bei der Sitzung in Leipzig. Foto: Christian Schneider-Bröcker

Der Vorstand informiert sich über die weiteren Aktivitäten, um das Motto „Rethinking Chemistry“ in den kommenden Jahren zu bearbeiten. Dr. Karin Schmitz, die Leiterin der Öffentlichkeitsarbeit der GDCh, berichtet, dass mit Hilfe einer Agentur Vorschläge für ein entsprechendes Logo erarbeitet wurden. Der Vorstand entscheidet sich für eine Variante, die nun bei allen Aktivitäten im Zusammenhang mit „Rethinking Chemistry“ eingesetzt werden wird. Das bisherige GDCh-Logo wird in anderen Kontexten weitergenutzt.

Anschließend berichtet der Präsident über den aktuellen Stand der Suche nach einem Nachfolger für den gegenwärtigen Geschäftsführer, Prof. Wolfram Koch, der zum 31. Juli 2024 altersbedingt in den Ruhestand gehen wird. Mit Hilfe der Unternehmensberatung Kienbaum wurden eine Reihe von Kandidatinnen und Kandidaten identifiziert und anschließend eine Shortlist erstellt. Anfang Oktober sind Interviews mit diesen Personen geplant und die abschließende Bestellung des neuen Geschäftsführers oder der neuen Geschäftsführerin soll bei der nächsten Vorstandssitzung am 5. Dezember in Weinheim erfolgen.

Ein weiteres wichtiges Thema sind die Aktivitäten rund um die EU-Chemikalienstrategie („Safe and Sustainable by Design“, SSbD) und das UN Science Policy Panel on Chemical Pollution. Die GDCh ist auf beiden Feldern aktiv und unmittelbar engagiert, unter anderem in der Engagement Group der Royal Society of Chemistry (RSC) zum UN SPP, bei der Vorstandsmitglied Dr. Carla Seidel die GDCh vertritt. Bei SSbD ist die GDCh ebenfalls einbezogen und steht im engen Austausch mit dem Bundesministerium für Umwelt und Verbraucherschutz. Der Vorstand nimmt diese Initiativen mit großer Zustimmung zur Kenntnis.

Weitere Berichtspunkte sind die weitere Entwicklung des Forum Startup Chemie (an dem die GDCh neben VCI, Dechema und anderen beteiligt ist) sowie des GDCh-Mentoring-Programms CheMento.

Vorbereitung der Mitgliederversammlung 2023

Zur Vorbereitung der GDCh-Mitgliederversammlung, die am Folgetag, dem 5. September, ebenfalls in Leipzig stattfindet, fasst der Vorstand folgende Beschlüsse:

Er empfiehlt der Mitgliederversammlung die Annahme der Jahresrechnung für das Geschäftsjahr 2022, die bereits eingebunden im Juniheft der Mitgliederzeitschrift Nachrichten aus der Chemie allen GDCh-Mitgliedern bekannt gemacht worden war. Auch das Jahr 2022 war noch durch die Auswirkungen der Pandemie sowie durch die globalen Krisen wie etwa den Krieg in der Ukraine und der hochvolatilen Situation an den Finanzmärkten geprägt. In Folge konnte der von der Mitgliederversammlung 2021 beschlossene ausgeglichene Haushaltsentwurf nicht eingehalten werden, vielmehr endet das Jahr 2022 mit einem Fehlbetrag von rund 2,3 Millionen EUR, der jedoch aus der freien Rücklage problemlos ausgeglichen werden kann. Wie Schatzmeister Dr. Timo Fleßner betont, waren die Finanzen der GDCh damit auch in 2022 wohl geordnet. Die Bilanzsumme beläuft sich auf gut 75 Millionen EUR bei einer Eigenkapitalquote von etwa 80 Prozent. Im Anschluss gibt der Schatzmeister einen Bericht zur Entwicklung im laufenden Geschäftsjahr 2023. Die Mitgliederversammlung hatte am 7. September 2022 in Gießen für das laufende Jahr Gesamteinnahmen in Höhe von 12 848 340 EUR sowie ein Ausgabenvolumen in Höhe von 12 848 250 EUR verabschiedet, was zu einem geringen Überschuss von 90 EUR („schwarze Null“) führt. Das laufende Jahr entwickelt sich bis dato sehr erfreulich. In nahezu allen Bereichen ist erkennbar, dass die GDCh die Covid-Pandemie hinter sich gelassen hat. Gute bis sehr gute Teilnehmerzahlen bei Tagungen und Fortbildungen, ein erfreuliches Sponsoringaufkommen sowie eine sich bis dato gut entwickelnde Vermögensverwaltung lassen auf ein Ergebnis am Ende des Jahres 2023 hoffen, dass das negative Ergebnis aus dem letzten Jahr zumindest in Teilen kompensieren kann. Anschließend beschließt der Vorstand, den Haushaltsplan 2024 der Mitgliederversammlung zur Annahme zu empfehlen. Dieser sieht Gesamteinnahmen in Höhe von 12 012 710 EUR sowie ein Ausgabenvolumen in Höhe von 12 012 070 EUR vor, was wiederum zu einer „schwarzen Null“ in Höhe von +640 EUR führt. Der Haushaltsplan ist wie stets aus kaufmännischer Vorsicht heraus zurückhaltend geplant worden.

Der Schatzmeister weist darauf hin, dass bei der Aufstellung des Haushaltsplans 2024 davon ausgegangen worden ist, dass die am 05.09.2023 stattfindende Mitgliederversammlung beschließt, den jährlichen Mitgliedsbeitrag für ordentliche Mitglieder und ordentliche Doppelmitglieder ab 2024 um 20 Euro zu erhöhen. Diese Erhöhung empfiehlt der Vorstand der Mitgliederversammlung zur Annahme. Weiterhin beauftragt der Vorstand die KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft mit der Prüfung des Jahresabschlusses 2023 und beschließt, der Mitgliederversammlung als Rechnungsprüfer für das Geschäftsjahr 2023 erneut die Herren Dr. Peter K. Haug, Bietigheim-Bissingen, und Prof. Marcell Peuckert, Hofheim, zu berufen. Als Mitglieder des Ehrengerichts empfiehlt der Vorstand der Mitgliederversammlung Prof. Ferdi Schüth, Mülheim/Ruhr, als Obmann sowie als Beisitzerin Prof. Barbara Albert, Duisburg und als Beisitzer Dr. Matthias Urmann, ehemals Sanofi, zu berufen. Ebenso bekräftigt der Vorstand seine bereits bei der Sitzung am 13. März einstimmig beschlossene Empfehlung an die Mitgliederversammlung, Prof. Heribert Offermanns zum Ehrenmitglied der GDCh zu ernennen.

Abschließend befasst sich der Vorstand mit dem frist- und formgerecht eingereichten Antrag dreier Mitglieder an die Mitgliederversammlung mit der Überschrift: „Antrag zur Beschlussfassung zur GDCh-Mitgliederversammlung am 05.09. 2023 – Gegen Zensur“. Der Vorstand stimmt überein, dass eine Befassung durch die Mitgliederversammlung nicht gerechtfertigt ist, da der Antrag lediglich die schon immer gelebte Praxis beschreibt und unnötigerweise einfordert, und begrüßt, wenn ein Antrag auf Nichtbefassung gestellt werden sollte.

Preise und Auszeichnungen

Auf Empfehlung der vom Vorstand eingesetzten Kommission „Preise 2.0“ beschließt der Vorstand die Einrichtung eines GDCh-Industrie-Preises, wobei dessen konkrete Ausformulierung in einer der nächsten Sitzungen zur abschließenden Beschlussfassung dem Vorstand vorgelegt werden soll. Um die Anzahl weiblicher Nominierungen für die GDCh-Preise und in Folge die Zahl der Preisträgerinnen zu erhöhen, beschließt der Vorstand die probeweise Einrichtung eines Recherchekomitees mit der Aufgabe, potenzielle Kandidatinnen und Kandidaten zu identifizieren und die Nominierung zu unterstützen. Als Pilot soll ein solches Komitee für die kommende Ausschreibung der Adolf-von-Baeyer-Denkmünze eingerichtet werden.

Internationales

Der Vorstand nimmt zustimmend zur Kenntnis, dass das langjährige Kooperationsabkommen zwischen der GDCh und der Royal Society of Chemistry (UK) am morgigen Tag im Beisein der RSC-Geschäftsführerin, Dr. Helen Pain, erneuert wird und ein neues Memorandum of Understanding mit dem Royal Australian Chemical Institute (RACI) unterzeichnet wird. Ebenso begrüßt der Vorstand den Plan, im kommenden Jahr ein Angewandte-Chemie-Symposium in Singapur auszurichten. Als primärer Partner vor Ort wird die Agency for Science, Technology and Research (A*Star) fungieren, nicht zuletzt auf Initiative des vormaligen GDCh-Vorstandsmitglieds Dr. Peter Nagler, der dort eine leitende Funktion innehat.

Der Präsident dankt den Anwesenden für die konzentrierte Mitarbeit und die konstruktiven Beiträge und leitet in die sich unmittelbar anschließende konstituierende Sitzung des neu gewählten Vorstands über. Die Mitglieder des amtierenden Vorstands, die nicht auch im neuen Vorstand vertreten sind, wohnen dieser Sitzung als nichtstimmberechtigte Gäste bei.

Wolfram Koch

Der neu gewählte GDCh-Vorstand für die Amtsperiode 2024–2027 wählt in seiner konstituierenden Sitzung folgendes Präsidium, jeweils einstimmig bei Enthaltung der/des Betroffenen: GDCh-Präsidentin 2024–2025: Prof. Stefanie Dehnen, Karlsruher Institut für Technologie; stellvertretender Präsident 2024: Prof. Karsten Danielmeier, Covestro AG, Leverkusen; stellvertretende Präsidentin 2024 Prof. Sabine Becker, RPTU Kaiserslautern. Als Schatzmeister wird Dr. Franz von Nußbaum, Nuvisan GmbH, Berlin, für die kommenden vier Jahre kooptiert, damit ist Dr. von Nußbaum 16. Mitglied des neuen Vorstands. Schließlich beruft der neue Vorstand Dr. Gesa Behnken, Evonik Industries AG Essen, als Mitglied und Vorsitzende der GDCh-Fortbildungskommission und den ehemaligen GDCh-Präsidenten Prof. Peter R. Schreiner als Vertreter des Vorstands im GDCh/Wiley-VCH-Verlagsbeirat und als Vorstandsbeauftragten für Publikationsangelegenheiten.

Die designierte Präsidentin, Prof. Dehnen, beendet die konstituierende Sitzung des neuen GDCh-Vorstands gegen 17:35 Uhr.

GDCh

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