Bildung & Gesellschaft

<p>Verblüffendes, Informatives, schon fast Vergessenes: Die Serie Zahlenstatistik des Monats liefert Fakten aus 150 Jahren. In diesem Monat geht es um die Nachrichten aus der Chemie.</p>
<p>Namen hatten die Nachrichten bisher: Nachrichten aus Chemie und Technik (1953 – 1976), Nachrichten aus Chemie, Technik und Laboratorium (1977 – 1999) sowie Nachrichten aus der Chemie (seit 2000). Wem das zu verwirrend ist, der kann auch einfach Blaue Blätter sagen. Dieser Traditionsname kommt daher, dass die Nachrichten in den ersten Jahrzehnten auf blauem Papier gedruckt wurden.</p><p>Die Vorläuferorganisationen der GDCh, die Deutsche Chemische Gesellschaft und der Verein Deutscher Chemiker hatten für ihre Vereinsmitteilungen die jeweiligen wissenschaftlichen Zeitschriften genutzt: die Berichte der Deutschen Chemischen Gesellschaft beziehungsweise die Angewandte Chemie. In letztere wurden die Nachrichten noch bis zum Jahr 1976 eingebunden.</p><figure><img src="https://media.graphcms.com/5kSu8IkqRAmQBPpnTtoU"><figcaption><label>Abb. 1: </label></figcaption></figure>
<p>Tassen Tee und 2400 Tassen Kaffee – ungefähr – benötigen die Redaktionsmitglieder, um einen Jahrgang der Nachrichten zu produzieren.</p><figure><img src="https://media.graphcms.com/B03Zs1vYRwGDjvuLqLmx"><figcaption><label>Abb. 2: </label></figcaption></figure>
<p>Mal kam im Durchschnitt das Wort „Nachrichten“ in einem Nachrichten-aus-der-Chemie-Heft des Jahres 2016 vor. Und 328,36 mal das Wort „aus“, 1586,18 mal das Wort „der“ sowie 359,73 mal das Wort „Chemie“.</p><figure><img src="https://media.graphcms.com/pI2NMGe4STOLlamwUwWa"><figcaption><label>Abb. 3: </label></figcaption></figure>
<p>Jahre alt ist ein Mitglied der heutigen sechsköpfigenRedaktion im Durchschnitt. Und außerdem: 169 cm groß, im Besitz von 1,7 X- und 0,3 Y-Chromosomen sowie seit zwölf Jahren bei den Nachrichten.</p><p>28 Jahre – von 1965 bis 1993 – leitete Joachim Rudolph die Redaktion der Blauen Blätter, er ist damit bis heute der Redakteur, der am längsten für die Nachrichten wirkte – 24 Jahre davon gemeinsam mit Barbara Schröder.</p><figure><img src="https://media.graphcms.com/9xD9dfPTQzq12AmpTve4"><figcaption><label>Abb. 4: </label></figcaption></figure>
<p>war die bisher größte Auflage eines Nachrichten-Hefts, nämlich der Ausgabe 3/2016. Ein Grund dafür ist, dass dieses Heft auch die über 2000 Mitglieder der Schweizerischen Chemischen Gesellschaft erhielten – seit dem Jahr 2010 eine Tradition bei den jeweiligen Trendberichtheften (in diesem Jahr haben wir den Rekord knapp verfehlt). An der 30 000er-Marke kratzen auch stets die Auflagen der Nachrichten-Hefte 2, 5, 9 und 11 eines Jahrgangs: Diese gehen nämlich auch an die Mitglieder der Gesellschaft Österreichischer Chemiker.</p><figure><img src="https://media.graphcms.com/cpBPIV1vQWWTML4afqtZ"><figcaption><label>Abb. 5: </label></figcaption></figure>
<p>ist die Nummer des Aprilhefts. Scherzbeiträge in den Blauen Blättern haben Tradition. Dass Chemiker Humor haben, zeigten vom ersten Jahrgang an bis 1980 die Mixtura mirabilis – ironische Kurzmeldungen und Bonmots.</p><figure><img src="https://media.graphcms.com/GqXGa0BMSGaLZ9e0FNFN"><figcaption><label>Abb. 6: </label></figcaption></figure>
<p>Vor 50 Jahren begann die Tradition der Forschungsrückblicke – heute Trendbericht genannt. Bis zum Jahr 1989 schrieben die Autoren für diese Rubrik übrigens anonym.</p><figure><img src="https://media.graphcms.com/K5SYeJFoRFGsJDIyLrpq"><figcaption><label>Abb. 7: </label></figcaption></figure>
<p>Kilogramm wiegen alle bisher veröffentlichten Ausgaben der Nachrichten. Seit dem Jahr 1953 erschienen 1031 Hefte mit insgesamt 61 193 Seiten. Das entspricht 2,59 Regalmetern.</p><figure><img src="https://media.graphcms.com/J7zUFivpRGSS2mEYbyjy"><figcaption><label>Abb. 8: </label></figcaption></figure>
<p>/nadc ist der Beginn des DOI, des Digital Object Identifiers, der Artikel in den Nachrichten aus der Chemie.</p><p>Im Jahr 2016 hatten die Nachrichten über 25 000 Fulltext-Downloads, zudem haben über 1000 Nutzer die Nachrichten-App installiert. Seit Anfang dieses Jahres haben GDCh-Mitglieder Zugang zu sämtlichen Ausgaben der Blauen Blätter in der Wiley Online Library.</p><figure><img src="https://media.graphcms.com/1x0iiHPSMOFqo5D6ZyIA"><figcaption><label>Abb. 9: </label></figcaption></figure>
<p>Zeichen ist die Umfangsvorgabe für Leserbriefe an die Nachrichten-Redaktion. Wenn Kritik, Anregungen und Wünsche dann am Ende vielleicht doch 1600 Zeichen lang sind, drücken wir auch mal ein Auge zu. Aber psst – nicht weitersagen. Vorbildlich ist unsere Lieblingszuschrift aus dem letzten Jahr: „Ich möchte Ihnen herzlich gratulieren zum Heft 11/2016, denn für mich war es das interessanteste und lesenswerteste Heft – seit meinem GDCh-Eintritt im Jahr 1981.“ 162 Zeichen. Geht doch.</p><figure><img src="https://media.graphcms.com/sD8V0GFuTjCdbxGP906H"><figcaption><label>Abb. 10: </label></figcaption></figure>
<p>Prozent der Leserinnen und Leser würden die Nachrichten vermissen, wenn es sie nicht mehr gäbe – das ist das Ergebnis der Leserumfragen 2006 und 2014. Zum Glück können wir Entwarnung geben: Die Blauen Blätter sind zwar mittlerweile im 65. Jahrgang, denken aber nicht daran, in Rente zu gehen.</p><figure><img src="https://media.graphcms.com/RvXRHItFTgGZNC7dITIj"><figcaption><label>Abb. 11: </label></figcaption></figure>


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einhundertundfünfzig

Verblüffendes, Informatives, schon fast Vergessenes: Die Serie Zahlenstatistik des Monats liefert Fakten aus 150 Jahren. In diesem Monat geht es um die Nachrichten aus der Chemie. Namen hatten die Nachrichten bisher: Nachrichten aus Chemie und Technik (1953 – 1976), Nachrichten aus Chemie, Techni...

<h2>Bildungsfinanzen</h2><p>Die Ausgaben für Bildung in Deutschland stiegen auf 129,2 Mrd. Euro im Jahr 2016. Im Vorjahr lagen sie bei 124,4 Mrd. Euro. Bezogen auf das Bruttoinlandsprodukt blieben die Investitionen in Bildung gleich. Die Bildungsausgaben im Jahr 2016 entsprechen 20,3 % des Gesamthaushalts von Bund, Ländern und Gemeinden. 50,2 % des Bildungshaushalts gingen an allgemeinbildende und berufliche Schulen, 23,2 % an Hochschulen. SM</p><p><a href="https://www.destatis.de" target="_blank">www.destatis.de</a></p><h2>Schweiz setzt auf Open Acess</h2><p>Spätestens im Jahr 2024 sollen alle durch öffentliche Mittel finanzierte Publikationen in der Schweiz frei zugänglich sein. Die Rektorenkonferenz der Schweizerischen Hochschulen swissuniversities verabschiedete Ende Januar eine entsprechende Strategie. Neben der direkten Erstveröffentlichung in Open-Access-Journalen können Wissenschaftler ihre Forschungsergebnisse nachträglich beispielsweise in Online-Archiven zugänglich machen. AG</p><p><a href="https://www.swissuniversities.ch" target="_blank">www.swissuniversities.ch</a></p><h2>Weniger Geld pro Student</h2><p>Die Hochschulausgaben pro Student sanken im Zeitraum von 2004 bis 2013 um durchschnittlich 907 Euro. Am stärksten verringerten sie sich in Nordrhein-Westfalen, wo 2085 Euro weniger pro Student ausgegeben wurden. Der Grund sind höhere Studentenzahlen. In Hamburg, Bremen, Rheinland-Pfalz und Brandenburg stiegen die Ausgaben pro Student. SM</p><p><a href="https://www.boeckler.de/pdf/p_studfoe_wp_1_2016.pdf" target="_blank">www.boeckler.de/pdf/p_studfoe_wp_1_2016.pdf</a></p><h2>Promotion in Genomwissenschaften</h2><p>Um Genomwissenschaften geht es in einer neuen International Max Planck Research School der Universität Göttingen in Zusammenarbeit mit vier Max-Planck-Instituten. Pro Jahr sollen zehn Doktoranden das Programm beginnen, dauern sollen die Promotionen drei Jahre. Alle Lehrveranstaltungen finden in englischer Sprache statt. Absolventen Diplom- oder Master in Lebenswissenschaften, Mathematik, Statistik, Physik oder einem verwandten Fach können sich noch bis zum 15. April bewerben. AG</p><p><a href="mailto:imprs-gs@mpibpc.mpg.de">imprs-gs@mpibpc.mpg.de</a></p><h2>USA: Rückreise gefährdet</h2><p>Das Massachusetts Institute of Technology in Cambridge, USA, hat einem Postdoc von der Reise zur Chemiedozententagung in Marburg abgeraten. Im vorliegenden Fall geht es um eine Wissenschaftlerin mit einem deutschen und einem iranischen Pass. Nach ihrem Forschungsaufenthalt in den USA möchte sie ihre akademische Karriere in Deutschland fortsetzen und hatte daher für die Tagung einen Vortrag angemeldet. Den zog sie Anfang März zurück und entschied, die USA nicht zu verlassen aus Furcht, aufgrund der Dekrete von Präsident Donald Trump nicht wieder einreisen zu dürfen.</p><p>Das Verhalten der US-Regierung verstoße gegen alle freiheitlichen Grundsätze und behindere die Grundlagenforschung, meint dazu der Vorstand der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Universitätsprofessoren und -professorinnen für Chemie, Aduc. Die Aduc richtet jährlich die Chemiedozententagung aus.</p><p>Gegen die Einschränkungen der Wissenschaftsfreiheit durch die US-Regierung demonstrieren Wissenschaftler in den USA und auch außerhalb am 22. April beim March for Science. FZ</p><h2>Internationalisierungsstrategie der Bundesregierung</h2><p>Die Bundesregierung will mehr Wissenschaftler nach Deutschland locken oder zurückholen. Das ist Teil ihrer Strategie zur Internationalisierung von Bildung, Wissenschaft und Forschung. Momentan können sich nur sechs von zehn im Ausland tätigen deutschen Forschern vorstellen, in ihr Heimatland zurückzukehren. Außerdem will die Regierung die Mobilität von Wissenschaftlern im Ausland erhöhen und internationale Kooperationen fördern.</p><p>Neben Universitäten spricht die Strategie kleine und mittelständische Unternehmen an. Ein weiteres Ziel ist die grenzübergreifende Forschung zu globalen Themen wie dem Klimawandel. Zu diesem Zweck soll Deutschland in Zukunft verstärkt mit Schwellen- und Entwicklungsländern zusammenarbeiten. AG</p><p><a href="https://www.bmbf.de/de/intern" target="_blank">www.bmbf.de/de/intern</a></p><h2>Universität in Gießen: Chemiker feiern Institutsneubau</h2><p>Im Wintersemester 2015/2016 sind sie umgezogen, am 20. und 21. April laden die Gießener Chemiker nun zur Einweihung ihres Institutsneubaus ein. Nach fast fünf Jahren Bauzeit hat das Gebäude das zehnstöckige Hochhaus am Gießener Heinrich-Buff-Ring ersetzt. Neubau und Ausstattung kosteten das Land Hessen und die Universität 137,5 Mio. Euro. Auf 13 100 Quadratmetern Nutzfläche forschen 16 Professoren aus Anorganik, Analytik, Biochemie, Didaktik, Lebensmittelchemie, organischer und physikalischer Chemie mit ihren Arbeitsgruppen sowie Habilitanden und Nachwuchsgruppenleiter.</p><p><a href="https://www.uni-giessen.de" target="_blank">www.uni-giessen.de</a></p>

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