Gesellschaft Deutscher Chemiker

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Ein Genschalter für Essgewohnheiten

Nachrichten aus der Chemie, Oktober 2017, S. 989-991, DOI, PDF. Login für Volltextzugriff.

Von Wiley-VCH zur Verfügung gestellt

Omega-3-Fettsäuren aus Fischöl werden oft als gesundheitsfördernd angepriesen. Doch die Genomforschung zeigt: Die Beziehung des menschlichen Stoffwechsels zu diesen Fettsäuren ist komplex und wandelbar. Stellten die Menschen ihre Nahrung um, passte die Evolution den Fettsäurestoffwechsel an.

Zweimal pro Woche, so raten Herzmediziner, solle man Fisch essen. Tatsächlich brauchen wir die langkettigen Omega-3-Fettsäuren, die in fettigem Fisch wie Thunfisch, Makrele und Hering reichlich vorhanden sind, unter anderem für die Gesundheit von Herz und Hirn. Aber die Effizienz, mit der wir diese Substanzen selbst herstellen, hat sich in den letzten Jahrtausenden mehrfach durch wechselnden Selektionsdruck geändert – und deshalb gibt es in der heutigen Bevölkerung eine Mischung verschiedener Veranlagungen. Der Rat der Kardiologen ist vermutlich für viele Patienten richtig, aber nicht für alle.

Drei miteinander eng verwandte menschliche Gene sind hier im Spiel, die Fatty-Acid-Desaturasen (FADS) 1, 2 und 3. FADS1 ist das Enzym, das den geschwindigkeitsbestimmenden Schritt bei der Synthese von Fettsäuren, wie sie in Fischen vorkommen, aus kürzerkettigen Molekülen katalysiert, die

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