Gesellschaft Deutscher Chemiker

Artikel

Dual‐Use: Gut oder Böse?

Nachrichten aus der Chemie, Dezember 2013, S. 1221-1222, DOI, PDF. Login für Volltextzugriff.

Von Wiley-VCH zur Verfügung gestellt

Ein Angriff mit dem Nervengas Sarin nahe Damaskus tötete im August über 1000 Menschen und brachte die chemischen Waffen zurück auf die Bühne der Weltpolitik. Auf einmal stellte sich akut die Frage: Was tun mit einem der weltweit größten Arsenale an tödlichen Giften, schussbereit verpackt in Granaten und Raketen, verteilt über ein Land, in dem ein blutiger Bürgerkrieg tobt?

Syrien ist keineswegs so weit weg, wie es scheint. Schon gar nicht für die deutsche chemische Industrie, die viertgrößte weltweit, die Feinchemikalien in alle Welt exportiert — auch nach Syrien. Im September 2013 beantwortete das Wirtschaftsministerium eine Anfrage der Bundestagsabgeordneten Katrin Kunert: Deutsche Unternehmen hatten Dual-Use-Chemikalien nach Syrien geliefert — Stoffe, die zur Synthese von chemischen Kampfstoffen dienen können.

Der Kern der Debatte um Dual-Use-Chemikalien ist: Es gibt keine eigenständige Chemie der chemischen Waffen, die sich sauber vom zivilen Rest der organischen Synthese abtrennen lässt.

Die Bundesregierung führt in ihrer Aufstellung der exportierten Substanzen unter anderem Fluorwasserstoff, Natriumfluorid und Ammoniumhydrogendifluorid auf, alle drei

Magazin

Überprüfung Ihres Anmeldestatus ...

Wenn Sie ein registrierter Benutzer sind, zeigen wir in Kürze den vollständigen Artikel.