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Chemie als Familientradition
Von Wiley-VCH zur Verfügung gestellt
Früher wurden Berufe und Geschäfte vererbt, aber gibt es auch eine Veranlagung zur Chemie? Betrachtet man die Familien von Carl Friedrich Philipp von Martius und Johannes Jaenicke, könnte man es meinen.
In der Gründungsversammlung der Deutschen Chemischen Gesellschaft zu Berlin, DChG, im Jahr 1867 waren naturgemäß überwiegend Berliner Chemiker vertreten, Mit der Reichsgründung 1871 weitete sich auch die Zuständigkeit der Gesellschaft – sie pflegte den Zusammenhalt und die Traditionen deutscher Chemiker – und bildete eine große fachbezogene Familie, die heute in Gestalt der GDCh weiterlebt. Man könnte es, frei nach Goethes Roman, eine Wahlverwandtschaft nennen.
Aber gibt es auch biologisch geknüpfte Chemikerfamilien? Der Beruf des Chemikers entstand erst zu einer Zeit, als die Vererbung etwa eines Handwerksberufs schon aus der Mode gekommen war. Dennoch finden sich bisweilen mehr als drei Chemiker in einem Familienverband, zum Beispiel in dem meines Doktorvaters und in meinem eigenen. Aber bleiben wir zunächst bei den Gründern der DChG.
Gründerzeiten der Familie Martius
Schriftführer der Gründungsversammlung war Carl Alexander Martius (Abbildung 1), der
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