Gesellschaft Deutscher Chemiker

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Aus eins mach zwei: die Zwillingspolymerisation

Nachrichten aus der Chemie, Oktober 2013, S. 1028-1033, DOI, PDF. Login für Volltextzugriff.

Von Wiley-VCH zur Verfügung gestellt

Bei der Zwillingspolymerisation entstehen aus einer einzigen Monomersorte, dem Zwillingsmonomer, simultan zwei verschiedene Polymere (Abbildung 1). Typischerweise ist von den dabei gebildeten Zwillingspolymeren eines organischer und das andere anorganischer Natur, beispielsweise bilden sich ein Phenolharz und eine Polykieselsäure.

Rein formal ist die Zwillingspolymerisation damit das Gegenteil der Copolymerisation, bei der aus zwei verschiedenen Monomeren ein Copolymer entsteht. Das Besondere der Zwillingspolymerisation ist die mechanistische Kopplung beider Polymerisationsprozesse — es werden stets beide Polymere gleichzeitig aus dem Zwillingsmonomer erzeugt. Dieses Merkmal grenzt die Zwillingspolymerisation von der Polymerisation bekannter heterobifunktioneller Monomere ab. Letztgenannte kombinieren zwei verschiedene, jeweils polymerisierbare Funktionen in einem Molekül, wobei beide Funktionen unabhängig voneinander und durch jeweils einen Katalysator oder Initiator polymerisiert werden.1 Im Gegensatz dazu benötigt die Zwillingspolymerisation nur einen Katalysator.

Beide Polymere entstehen aus einem Monomer und liegen deshalb zunächst räumlich sehr en

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