Gesellschaft Deutscher Chemiker

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Am Anfang war das Narrengold

Nachrichten aus der Chemie, November 2019, S. 68-69, DOI, PDF. Login für Volltextzugriff.

Von Wiley-VCH zur Verfügung gestellt

Pyrit, also FeS, ist das häufigste Eisen-Schwefel-Mineral in der Erdkruste und wird in Sedimenten laufend neu gebildet. Wie, ist allerdings unklar. Zudem ist es für einige Hypothesen zu einem Urzeitstoffwechsel wichtig und stabilisiert den Sauerstoffgehalt der Atmosphäre. Dass kürzlich Mikroben entdeckt wurden, die Pyrit herstellen, hilft womöglich, alle diese Puzzlesteine zu verbinden.

Ab dem Jahr 1977 entdeckten Forscher heiße Quellen und Hydrothermalschlote am Meeresboden in der Tiefsee. Dies brachte neue Impulse für die spekulative Diskussion um die chemischen Ursprünge des Lebens auf der Erde. Vermutlich entstanden die ersten Zellen nicht in Darwins lauwarmem Tümpel, sondern eher an den extremen Temperatur- und Redoxgefällen, die dort entstehen, wo Hydrothermalschlote überhitzte Schwermetalllösungen ins kalte Meerwasser spritzen.

Die Chemie eines möglichen Urstoffwechsels, der bereits vor dem Erbmaterial und der Zellmembran auf anorganischen Oberflächen – sozusagen in 2-D – existiert haben könnte, trat in den Vordergrund. Eine damals viel beachtete Hypothese war die des Münchner Patentanwalts Günter Wächtershäuser. Er entwarf eine Eisen-Schwefel-Welt, in der Py

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