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Reaktionen und Synthesen – aber lieber keine Theorie

Nachrichten aus der Chemie, April 2019, S. 16-18, DOI, PDF. Login für Volltextzugriff.

Von Wiley-VCH zur Verfügung gestellt

Warum tat sich die physikalische organische Chemie so lange schwer in Deutschland? Ein Grund dürfte die weite Verbreitung des „Lehrbuchs der organischen Chemie“ von Hans Beyer gewesen sein.

So wie es nach dem ersten Weltkrieg der Fall war, so schaute Deutschland auch nach dem zweiten Weltkrieg auf die chemische Industrie, um die zerschlagene Wirtschaft wiederzubeleben. Doch dass das Land in Besetzungszonen unterteilt war, verkomplizierte dieses Ziel. Um die deutsche Chemie wiederzubeleben, brauchte es Chemiker und chemische Anlagen, und die angehenden Chemiker brauchten Bücher und Gebäude.

Ereignisse in der sowjetischen Besatzungszone, der späteren DDR, führten in den meisten deutschen Universitäten dazu, dass Chemiestudenten ein einführendes Lehrbuch benutzten, das die Aneignung zeitgemäßen chemischen Denkens verzögerte.

Autor dieses Lehrbuchs war Hans Beyer (1905 – 1971). Er hatte im Jahr 1932 in Berlin promoviert und seine Habilitation dort sieben Jahre später abgeschlossen. Er war seit 1933 Mitglied der Nazipartei, wurde zur Ostfront entsendet und in Stalingrad gefangen genommen, wo er zu den Russen überlief. Im Jahr 1946 wurde er in der sowjetischen Zone

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