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Der Hochstapler, der die Wahrheit sagte

Nachrichten aus der Chemie, Januar 2014, S. 29-30, DOI, PDF. Login für Volltextzugriff.

Von Wiley-VCH zur Verfügung gestellt

Anfang der 1980er Jahre stieß der britische Autor Robert Harris im Staatsarchiv in London auf einen Bestand freigegebener Akten über Kampfstoffe der Wehrmacht während des Zweiten Weltkriegs. Harris wurde später mit den zeitgeschichtlichen Romanen “Aurora”, “Enigma” und “Vaterland” bekannt. Unter den Dokumenten waren Verhörprotokolle eines Unteroffiziers, geboren am 29. September 1921, der als Angehöriger des Deutschen Afrikakorps im Mai 1943 in Tunesien in alliierte Gefangenschaft geraten war. Der junge Mann offenbarte sich dabei als Chemiker der Heeresgasschutzlaboratorien (HGL) in Berlin-Spandau, der wichtigsten Forschungsstätte der Wehrmacht für chemische Kampfstoffe. Freimütig berichtete er von einem neuartigen Kampfstoff, einem Nervengift von größter Toxizität, das alle bekannten, militärisch nutzbaren Gifte weit übertreffe. Der bislang namenlose Mann schien Insider zu sein, nannte er doch nicht nur Eigenschaften des neuentwickelten Stoffes, sondern berichtete auch über dessen industrielle Produktion: Tausende Bomben und Granaten seien mit diesem Kampfstoff gefüllt. Umgehend wurde der Soldat nach Großbritannien und später in die Vereinigten Staaten gebracht, wo ihn alliier

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