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<h2>Chemikerinnen-Biographien</h2><p>Obwohl die Chemie in der Vergangenheit von Männern dominiert wurde, gab es immer schon Frauen, die erfolgreich als Chemikerinnen gearbeitet haben. Leider gerieten die meisten von ihnen in Vergessenheit. Um diese ersten Frauen in der Chemie posthum zu würdigen, veröffentlichen wir künftig in loser Folge kurze Portraits, um sie und ihre spannenden und vielfältigen Karrierewege aufzuzeigen. Die Beiträge wurden von Prof. Eberhard Ehlers und Prof. Heribert Offermanns erstellt. <ext-link ext-link-type="uri"><a href="https://www.gdch.de/publikationen/biographien-von-chemikerinnen.html" target="_blank">www.gdch.de/publikationen/biographien-von-chemikerinnen.html</a></ext-link></p>

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Chemikerinnen‐Biographien

Chemikerinnen-BiographienObwohl die Chemie in der Vergangenheit von Männern dominiert wurde, gab es immer schon Frauen, die erfolgreich als Chemikerinnen gearbeitet haben. Leider gerieten die meisten von ihnen in Vergessenheit. Um diese ersten Frauen in der Chemie posthum zu würdigen, veröffentli...

<h2>Ortsverbände</h2><h2>Jena Symposium „100 Jahre Helmut Arold“</h2><p>Am 28. Oktober 2020 veranstalte der Ortsverband Jena das Symposium „Biochemie in Jena – 100 Jahre Helmut Arold“. In ihren Grußworten gingen Hans-Dieter Arndt als Vorsitzender des Ortsverbands und Thorsten Heinzel als Direktor des Instituts für Biochemie und Biophysik auf die Rolle der Biochemie in der Forschung sowie in der Ausbildung in der Chemie, Biologie und Medizin ein. Siegmund Reißmann würdigte dann in einem sehr persönlichen Beitrag die Verdienste von Professor Helmut Arold (1920 – 1999) beim Aufbau des Fachs Biochemie in Jena, stellte dessen Talent und Liebe zur Wissensvermittlung heraus und brachte seine Forschung und deren historischen Kontext dem Publikum kundig nahe.</p><p>In seiner Forschung leistete Helmut Arold anfangs wesentliche Beiträge zur Synthese von Antibiotika der Circulin/Polymyxin-Reihe. In den 1960er und 1970er Jahren war er intensiv an der Forschung zur Totalsynthese von Insulin beteiligt, in starker Konkurrenz zu internationalen Konsortien. Mit seinen Untersuchungen zu Struktur-Wirkungsbeziehungen des Gewebshormons Bradykinin sowie zu dessen Raumstruktur und Funktion integrierte Arold dann die molekulare Pharmakologie, die Enzymologie und die Signaltransduktion in seine Arbeiten. Dieser umfassende Ansatz erbrachte abbaustabile Modulatoren und half, Vorstellungen über die von den Bradykinin-Rezeptoren ausgelösten intrazellulären Signalwege zu entwickeln. Seine Arbeiten trugen ganz praktisch zur Reduktion toxischer Nebenwirkungen bei Antibiotika bei und zu Antihypertonika auf der Basis von Peptidinhibitoren des Angiotensin-I-Umwandlungsenzyms.</p><p>In engem Bezug zu den Forschungsgebieten von Helmut Arold zeigten dann drei wissenschaftliche Vorträge aktuelle Entwicklungen auf. So nahm Roderich Süssmuth, TU Berlin, die Arbeiten Arolds zu nicht-proteinogenen Aminosäuren und Peptidantibiotika zum Anlass, neueste Ergebnisse zur Totalsynthese und Modifizierung der Toxine des Knollenblätterpilzes, des Amanitins und des Phalloidins, vorzustellen. Diese Substanzen könnten sich für Antikörper-Wirkstoffkonjugate in der Tumortherapie eignen.</p><p>Den Bezug zu Arolds Konformationsanalysen an Peptiden stellte Ute Hellmich, Universität Mainz, seit 2021 Universität Jena, mit ihren Untersuchungen über Struktur und Funktion der TRP-Ionenkanäle (transient receptor potential) her. Ihre strukturbiologischen und biophysikalischen Untersuchungen zur Raumstruktur und der Flexibilität einzelner Proteindomänen zeigten, dass auch scheinbar unstrukturierte Bereiche in Proteinen wesentliche Funktionen haben können.</p><p>Ausgehend von einer späten Publikation Arolds zur Signaltransduktion des Bradykinin-Rezeptors im Rattenduodenum berichtete Carsten Hoffmann, Uniklinikum Jena, über spezifische Konformationsänderungen in G-Protein-gekoppelten Rezeptoren, die durch strukturell unterschiedliche Modulatoren ausgelöst werden können. Diese Untersuchungen zur Dynamik von GPCRs in Zellen gelangen fluoreszenzmikroskopisch mit Hilfe von FlAsH(fluorescin arsenical hairpin binder)-markierten Rezeptoren in lebenden Zellen in Echtzeit.</p><p>Trotz coronabedingter Verschiebung und notwendiger Einschränkungen bot sich so kurz vor der erneuten Schließung im Ortsverband die Gelegenheit, über die Entwicklung von Biochemie und Chemischer Biologie zu reflektieren und den Blick auf spannende Entwicklungen zu lenken, die ohne die Aufbauarbeit von Pionieren wie Helmut Arold nicht denkbar wären.</p><p>Siegmund Reißmann, Hans-Dieter Arndt</p><p><a href="mailto:hd.arndt@uni-jena.de">hd.arndt@uni-jena.de</a></p><figure><img src="https://media.graphcms.com/lxaICN2SS2OCqB3ad901"><figcaption><label>Abb. 1: </label>Referenten auf Abstand: Thorsten Heinzel, Carsten Hoffmann, Siegmund Reißmann (alle Jena), Ute Hellmich (Mainz), Roderich Süssmuth (Berlin), Hans-Dieter Arndt (Jena). Bild: A. Günter/Universität Jena</figcaption></figure>


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